Hallo Jennifer,
beruhige dich, du wirst sehen, alles halb so wild.
Das Medikament wirkt nicht sofort! Also, du spürst eigentlich gar nichts, wenn die Infusion dranhängt. Im Spital haben sie bei mir vor jeder Chemo ein EKG gemacht und geprüft, ob das Herz in Ordnung ist. Und nach Beendigung der Chemo hab ich (circa 3 Wochen danach) nochmals ein EKG gemacht, alles in Ordnung.
Bei mir war der Ablauf wie folgt:
Um 9.00 im Spital, dann Arztgespräch, Krankenschwester Gespräch, eventuell Gespräch mit Psychologin, Formulare ausfüllen, EKG. Dann Venflon setzen. Dann kriegt man Medikamente zum Einnehmen gegen die Übelkeit. Dann wurde der Venflon mit einer Kochsalzlösung durchgespült. Dann tropfte noch ein Medikament gegen Übelkeit, und dann "Epirubicin" (= knallrot) circa 1/2 Stunde, Dann "Cyclophosphamid" (=durchsichtig) circa ich glaube 1 Stunde.
Dann nochmals eine Spülung.
Das ganze dauert!!! vor 14.00 war ich nie fertig.
Meist saßen wir in einem Zimmer, bis zu 6 Patientinnen. Manchmal war es sogar ganz lustig, schwarzer Humor bis zum geht nicht mehr.
Ich bin dann ganz normal mit dem Auto nach Hause gefahren (verrate das nicht meiner Versicherung), und wurde an dem Tag von meiner Familie so gut es ging verwöhnt. So gegen 19.00 Uhr wurde mir dann immer übel. Ich ging so früh als möglich schlafen, weil danach war es immer schon ganz erträglich.
Kopf hoch, halb so schlimm!
Ich hatte auch Panik, geholfen hat mir dir Vorstellung, dass das ganze eine "Therapie" ist, im Sinne von gesund werden.
Die Chemo hatte bei mir sogar was positives: Ich hatte zu dieser Zeit schlimmer Probleme mit Akne (übergeschnappte Hormone, mit 42 Jahren
)
Was hab ich alles versucht, nichts hat geholfen.
Und die Chemo hat meine Akneprobleme einfach weggeblasen. Ich habe heute die herrlichste Haut. Und auch die Haare sind schöner als früher.
Naja, ist ja auch irgendwie eine Zell-Erneuerung. Und viele sagen mir heute, dass ich so jung aussehe
Also, vielleicht kannst du dem ganzen ja auch was positives abgewinnen.
Lg
Lisa