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Alt 12.04.2007, 17:45
mein anderes ich mein anderes ich ist offline
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Registriert seit: 12.04.2007
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Standard AW: Bitte sagt mal jemand etwas Nettes....

Hallo Juliane,

danke, dass du verstehst, wie ich mich fühle. Gerade das mit der Zeit ist mein Problem, weil ich sehr ungeduldig bin und eben bisher im Leben immer ein festes Ziel vor Augen hatte, nur jetzt ist alles so schwammig.
Wenn ich jetzt eine Arbeit hätte, die ich gerne machen würde, wäre Arbeit sicher ein Anker, aber das ist eben nicht so. Meine Arbeit besteht darin, Menschen zu helfen, und genau das kann ich nicht mehr, weil ich mich von den Menschen so ausgenutzt fühle. Wer hat mir denn geholfen, als es drauf ankam? Und für etwas Neues reicht die Kraft nicht.
Was mich am schlimmsten frustriert ist, dass es Phasen gibt, in denen ich anfange, mich besser zu fühlen, Sport zu machen (soweit es geht) und dann kommt wieder aus dem Nichts der Schlag ins Genick, eine Kleinigkeit reicht, dass ich - so wie heute - völlig die Fassung verliere.
Auch meine Therapeutin sagt, Krebs ist, wenn ein Teil in dir sterben will, was ich so schon wusste, ohne dass es ausgesprochen wurde. Aber woher jetzt die Kraft nehmen, wenn ich schon vorher offensichtlich den Lenker nicht herumreißen konnte? In anderen Worten - wie geht man den Weg einer grundlegenden Gesundung?
Eine Selbsthilfegruppe ist so eine Sache - in einer Lungenkrebsgruppe sind die Leute 50 aufwärts, das hatte ich schon in der Klinik, wo jeder immer gemeint hat, ich sei wegen Asthma in Behandlung. Da fühle ich mich noch mehr wie ein Alien als bei den Gesunden, die mir mit Sätzen wie "Das hatte mein Vater/Opa auch" weh tun ohne es zu wissen.

Seid mir nicht böse, wenn ich meinen Namen nicht nenne, ich fühle mich so sicherer....
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