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Alt 03.05.2003, 13:03
Gast
 
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Standard Psycho-Onkologe

Hallo Susy,

Deinen Worten entnehme ich, dass Du Dich auch völlig zerrissen fühlst. Es wird Dich nicht trösten, aber das geht nicht nur Dir so. Ich selbst kenne diese Gefühl nur zu gut - und viele andere hier auch. Versuche es mit dem "Psycho-Onkel", ansonsten hast Du ja auch immer noch die Möglichkeit, Deine Sorgen hier loszuwerden - ist ja auch eine Art von Selbsthilfegruppe (sehe ich jedenfalls so), oder?

Bitte versuche Dein "schlechtes Gewissen" abzulegen. Es ist doch schön, dass Du trotz all dem Elend auch mal lachen kannst und Deine Umgebung nicht aus den Augen verlierst. Woher willst Du den sonst Die Kraft nehmen, die Du brauchst, um Dich um Deinen Mann kümmern zu können? Kannst Du nicht versuchen, Deinem Mann klar zu machen, dass Du hin und wieder "Ausgang" brauchst, um anschließend wieder voll und ganz für ihn dasein zu können? Er kann es Dir doch wohl schlecht übel nehmen, dass Du versuchst, für ihn stark zu bleiben? Dass die Chemo Deinem Mann zu schaffen macht und ihm zusetzt, ist ganz "normal". Das kenne ich aus eigener Erfahrung, sowohl als "Angehörige" als auch als selbst "Betroffene". Er wird auch viele Ängste haben und unter seinen Gefühlsschwankungen leiden. Aber: hat er nicht auch mal eine relativ "gute" Phase, die Du zu einem Gespräch mit ihm (auch über Deine Ängste und Sorgen) nutzen kannst? Wäre das vielleicht mal einen Versuch wert? Vielleicht spürt er ja auch Deine Zweifel und weiss nicht wie er damit umgehen soll?

Entschuldige, wenn ich Dir jetzt so viele Fragen gestellt habe, aber evtl. (hoffentlich) können sie Dir ja auch helfen. Wenn Du magst, dann melde Dich wieder.
Liebe Grüsse und weiterhin alles Gute
Gabi
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