AW: Malignes Melanom
Hallo zusammen,
da ich einfach nicht soviel Zeit habe ( ich bin alleinerziehende Mutter von einem 4-jährigen Sohn), klinke ich mich nur ab und zu hier ein und äußere mich daher erst jetzt zu Euren mails. Wie gesagt, wollte ich keinem "auf die Füße treten" - aber ich kann nicht wirklich finden, dass meine mail so "unterste Schublade" war - verglichen mit den diversen Reaktionen auf meine erste mail und auch auf meine letzte. Das war teilweise schon echt unverfroren und persönlich verletzend, aus meiner Sicht.
Ich bin sicher nicht "abgebrüht" und auch meine Welt war sicher nicht heil, danach und auch nicht vor der Diagnose. Ich habe bis zur "Entdeckung" des malignen Melanoms eine wirklich schwere Zeit hinter mich gebracht, geprägt von Ehekrisen, Trennung, Existenzängste, Scheidungskriegen (dies alles während meiner Schwangerschaft und der Zeit mit einem Säugling/Kleinkind) - das volle Programm eben.
Just, als ich mal wieder annähernd das Gefühl hatte "es passt alles wieder", kam das Melanom. Vielleicht waren es die tausend anderen Dinge, die zu schaffen waren (Kind, Job, etc.), mein grenzenloser Optmismus oder meine sehr ausgeprägte "Fähigkeit", Dinge zu verdrängen, all das führte jedenfalls dazu, dass ich tatsächlich das ganze Thema abhakte - aber auch vor dem Hintergrund, dass mir die Ärzte sagten, "da sei schon nix mehr". Das hatte rein gar nichts mit Abgebrühtheit oder Toughheit zu tun !
Nun, umso größer war natürlich der Schock eben vor 6 Wochen. Ich stehe nun wieder mal wie vor einem Berg (OP, Interferontherapie), den es zu überwinden gilt- aber da erzähl ich ja vielen von Euch nix neues. ..
Ich erzähle dies nicht, um bei Euch Verständnis zu bekommen, ich weiß eigentlich gar nicht, warum ich´s tu. Ich weiß auch nicht, ob ein Forum wie dieses mich trösten kann: Tröstet es, wenn man sieht, dass es andere gibt, denen es genauso geht, denen es noch schlimmer oder denen es noch besser geht ? Ich bin mir nicht sicher, denke das zieht eher runter. Definitiv glaube ich, dass positives Denken, Auseinandersetzung mit sich selbst (nicht das Kreisen um die eigene Krankheit) und das Hingucken auf die Zeichen die die Seele setzt, womöglich zur "Heilung" führen können. Natürlich das alles neben dem "schulmedizinischen" Weg, den man beschreitet, welchen auch immer. Vielleicht hab ich ein Problem damit, mich zu sehr mit Tumordicken, CL-Stufen, "Metas" und all diesen Dingen zu beschäftigen, weil es aus meiner Sicht lediglich "technische Daten" für eine Lebenskatastrophe sind, die dazu führen soll, umzudenken. Sicher denken jetzt einige von Euch "was schwafelt die", aber auch das ist mir egal - da bin ich vielleicht wirklich etwas tough geworden. Vor diesem Hintergrund ist dieses Forum vielleicht wirklich nur begrenzt etwas für mich. Dennoch werde ich ab und zu sicher mal einen Blick hinein werfen.
Alles Gute für Euch !
Corinna
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