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Alt 14.05.2003, 08:56
Gast
 
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Standard schlimme gedanken

Liebe Conny!
Weißt Du, ich lese Deine Zeilen und ich denke, ich könnte sie geschrieben haben - und auch ich hab mal Therapie gemacht.
Ich hoffe sehr für Dich, dass DIR die Therapie hilft - ich konnte damit nichts anfangen.
Hatte immer das Gefühl, was erzählt sie mir da, warum soll ich ihr meine Probleme erzählen - die Therapeutin (ich sag ab jetzt Tante, ist einfacher) kann mir die Liebe, die ich immer von Mutti suchte, doch nicht geben!
Tante machte mit mir Aufstellungen, sie sprach von Aufarbeitung, von Verzeihen, von allen möglichen und ich konnte damit nichts anfangen.
Vielleicht bin ich auch zu blöd - kann ja sein *g*
Ganz langsam merk ich, dass hinter meiner Wut, meiner Enttäuschung die Traurigkeit steht, dass ICH diese Ignoranz meiner Mutti nicht ändern kann, dass ICH nicht so geliebt werde von ihr, wie ich es mir immer gewünscht habe.
Doch ich habe für mich beschlossen MEIN Leben endlich zu leben und dazu MUSS ich lernen, noch sehr viel lernen und für mich sind diese Erfahrungen genau hier bei euch mein Lernen - kannst Du damit was anfangen??
Ich wünsche Dir einen schönen, sonnigen Tag - wenns geht mit ganz ganz wenig Traurigsein!

Liebe Christel,
es ist so, wie Du schreibst, die Tochter die immer da ist wird für alles verantwortlich gemacht, die ist an allem schuld und die hat gefälligst alles auszubaden!
Meine Schwestern kommen meistens am Wochenende und da ist es selbstverständlich, dass ein lächelndes Gesicht gezeigt wird, da hat Mutti schon eine ganz andere Stimmlage, viel fröhlicher, viel gelassener . .
Ich dachte eigentlich nicht, dass mir nur dieses von Jutta immer wieder "keine Schuldgefühle" so schnell so viel hilft, ich habe beschlossen mich nicht mehr so behandeln zu lassen und es hilft!
Es ist nicht so, dass ich mich nicht mehr kränke, nein das nicht, ich versuche nur auf Mutti anders zuzugehen und gestern hat sie es auch wahrgenommen.
Und stell Dir vor, wir hatten gestern einen schönen Nachmittag . . ihr ging es aber auch besser!
Bei mir und meiner Mutter gab es nie diese typische Mutter-Tocherbeziehung - von der hab ich höchstens geträumt - ich war aber auch nicht unbedingt das brave, gehorsame, angepasste Töchterchen *g*
Hab lange den Fehler gemacht, meine Wut, meinen Zorn und meinen Frust auf die Schwestern zu projezieren - aber was sóll denn das -das ist nicht fair.
Und dass sich meine Schwestern eben besser abgrenzen können, gut das ist eben auch so!
Red mit Deinem Paps, sag ihm wie lieb DU ihn hast und das was Du für Deine Mutti machst, das nimmt DIR keiner mehr.
Meine Schwiegermutter hat Darmkrebs wiegt nur mehr 38 Kilo und jedesmal wenn wir bei ihr sind, lässt sie meine Mutti schön grüßen und wie es ihr geht und dass sie ihr so leid tut - meine Mutti die hört nicht mal hin, wenn ich erzähle, dass wir da waren!!
Ich weiß wie schwer manche Tage sind - ich weiß es und möchte Dir viel, viel Kraft für die nächste Zeit wünschen!
Liebe Grüße!

Liebe Jutta!
Du schreibst so verständlich und so klar, dass es mir immer wieder hilft, Dinge SEHEN zu können ja es ist so wie DU sagst.
Musste lächeln bei dem Satz von Dir, dass wir ja nichts dafür können, wenn unsere Muttis Krebs haben - genau das hab ich nämlich gestern zu Mutti gesagt, gefragt!!
Liegt es an mir, liegt es an Mutti, ich weiß es nicht - ich fühl mich einfach viel wohler OHNE Schuldgefühle.
Und ich hab Mutti dann auch gefragt, was wohl Vati gesagt hätte, wenn sie jetzt an meiner Stelle wäre und sich ausschließlich um IHRE Mutter gekümmert hätte . . meine Mutti war immer nur auf Vati bezogen, er war immer an erster Stelle . . solange sie mit ihm repräsentieren konnte . . als er krank wurde . . ja dann kam ich ins Spiel!

Die Smileyes mögen mich so überhaupt nicht . . muss noch üben, frag mich nur WIE?

Ganz viel liebe Grüße!
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