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Alt 03.06.2007, 13:46
martinaIna martinaIna ist offline
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Registriert seit: 16.12.2006
Ort: Nordhessen Knüll
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Standard AW: Ist jemand da zum reden???

Liebe Ela,

mein Beileid.
Der Kampf ist zuende.

Egal wie weh es Dir nun tut und wie schlimm es war, ihn so sterben zu sehen, nun ist er in Frieden bei Gott aufgehoben. Keine Qual und kein Leid erfüllen ihn jetzt noch, sondern Friede. Seine Seele ist nun frei und das ist doch ein schöner Gedanke.

Ich hoffe, dass auch Du Frieden findest. Wenn Du wütend auf die Ärzte und das KH bist, ist das verständlich, aber ich hoffe für Dich, dass Du auch Ruhe findest und Trost.

Sicher ist es möglich Euer Lied bei der Beerdigung zu spielen. Rede mit dem Pfarrer/Pfarrerin und dem Bestatter. Notfalls mußt Du eine Musikanlage mitbringen, falls dort in der Friedhofskapellle keine sein sollte, aber das ist sicher nicht ein unlösbares Problem.

Ein paar Gedanken noch:
So wie es sich für mich anhört, wäre dein Onkel auch in einer Onkologie nicht wirklich zu helfen gewesen, denn der Krebs war wohl sehr weit fortgeschritten.

Nicht nur das Morphium dürfte für seinen Dämmerzustand verantwortlich gewesen sein, sondern auch das Versagen der Leber. Tumore fressen auch alle Energie.

Was Du vom KH beschrieben hast, ist sicher nicht die korrekte und wünschenswerte Pflege eines Schwerkranken. Ich hätte ihm gewünscht, die letzten Tage auf einer Palliativstation oder in einem Hospiz zu verbringen. Der Wert der Arbeit der Hospizstiftungen wird gerade angesichts solcher Fälle mehr als deutlich.

Ein Brief an die Ärztekammer ist eine Möglichkeit Dir Luft zu machen, aber versprich Dir nicht zuviel davon. Erfolgreicher ist vermutlich ein Brief an die Krankenkasse und, falls es ein städtisches oder Kreiskrankenhaus ist, ein Brief an den Träger des Krankenhauses. Es gäbe da diverse Möglichkeiten dem KH Ärger zu machen, aber rechne damit, dass Du einen langen Atem brauchst und selbst Verletzungen davontragen wirst. Es wäre dann gut, wenn Du jemand zu Rate ziehen könntest, der sich juristisch und kommunalpolitisch auskennt. Laß es erstmal sacken und wenn Du willst, dann lass uns später mal darüber nachdenken. Deinem Onkel hilft das nicht mehr, vielleicht hilft es künftigen Patienten aber Dich und deine Familie wird es auch sehr belasten.

Ich drück dich
martina
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