AW: Gott, Glaube und Krebs....
Guten Morgen,
immer mal wieder lese ich in diesem Beitrag. Betroffen macht mich, dass immer wieder nach dem "Warum" und "Wozu" gefragt wird.
Warum: Wir sind die Summe der Evolution. Das Leben hat alle Möglichkeiten, diese Erde zu bevölkern, ausgenutzt und wird das auch in Zukunft weiter tun. Was für uns Menschen negativ ist, muss es für die Schöpfung noch lange nicht sein. Wer sagt uns, dass gerade wir, die wir jetzt die Erde bevölkern, die Krone der Schöpfung sind? Was macht uns da so vermessen? Gott hat dieses Leben der Erde geschenkt und uns die Freiheit damit zu tun was wir wollen. Das ist unsere Hölle. Krankheiten sind die Folge unserer Lebenweise, unserer Umwelt, auch die Folgen der Fehler unserer Vorfahren. Gott schickt uns keine Krankheiten. Braucht er auch nicht, dafür sorgen wir zum Teil schon selbst. Zum anderen birgt die Natur in ihrer Vielfalt grosse Gefahren in sich. Auch Bakterien sind Lebewesen. Zellen werden alt und schwach und damit leichte Beute für Angriffe von aussen. Allein auf unserer Haut tobt täglich aufs neue ein Kampf um Leben und Tod.
Wozu: Das weiss nur Gott allein. Dafür ist unser Geist zu begrenzt.
Was ich aber genau weiss: es gibt ihn. Ich kann mit ihm reden. Er hilft mir. Er ist da, wenn ich ihn brauche.
Er hat uns mit der Natur, mit unserem Verstand und unserer Seele auch die Möglichkeit gegeben uns selbst zu helfen. Wir müssen sie nur nutzen.
Wir haben unsere Töchter nicht streng religiös erzogen, sondern ihnen die Freiheit gegeben sich selbst zu finden. Unsere Jüngste hat nun meiner, an Brustkrebs erkrankten, Frau einen Brief mit folgendem Gedicht geschrieben:
Eines Nachts hatte ich einen Traum:
Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn. Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten, Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben. Und jedes mal sah ich zwei Fussspuren im Sand, meine eigenen und die meines Herrn.
Als das letzte Bild an meinen Augen vorüber gezogen war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte, dass an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten Zeiten meines Lebens.
Besorgt fragte ich meinen Herrn: “Herr, als ich anfing dir nachzufolgen, da hast du mir versprochen auf allen Wegen bei mir zu sein. Aber jetzt entdecke ich, dass in den schwersten Zeiten meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist. Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am meisten brauchte?“
Da antwortete er: “Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie alleine lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten. Dort, wo du nur eine Spur im Sand gesehen hast, da habe ich dich getragen.“
Ist das ein "Beweis" für unsere Freiheit?
Einen schönen und erholsamen Sonntag wünscht euch
Helmut
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