AW: Haustiere - mit die beste Therapie!
Hallo, ihr Lieben.
eigentlich wollte ich noch gestern antworten, aber es hatte mich wieder einmal ein Subileus erwischt, scheint diesmal aber eher ein Stau irgendwo im Darm gewesen zu sein, weil es , Gott sei Dank, nur bis Montag Abend gedauert hat und nicht vier Tage anhielt wie beim letzten Mal. Ich hatte auch große Angst davor, denn gerade jetzt hätte ich das nicht brauchen können. Auch stehe ich ja immer mit einem Fuß im Krankenhaus, aber bisher ging es ja immer glimpflich aus. So habe ich gestern Abend, als es mir wieder besser ging, nur gelesen . Zum Schreiben war ich zu schlapp.
Also, ich würde mich glücklich preisen, wenn ich soviel Mut aufbrächte wie Dörte. Ich habe ja auch schon etwas für mich in meinem Leben geändert, nach meiner Diagnose, ich denke , mein Umzug ist gewissermaßen auch ein Teil davon, denn warum sollte man eigentlich eine Wohnung aufgeben, die alles bietet, was man braucht und wo man sich eigentlich trotz etlicher Widrigkeiten wohl fühlt? Für mich ist dieser Schritt aber wichtig, um wieder etwas Neues zu erleben und um ein Lebenskapitel abzuschließen, in dem ich viel Schlimmes erlebt habe. Ich werde auch in vielen kleinen Dingen noch weitergehen und meine Träume realisieren. Aber ob ich das jetzt so könnte wie Dörte? Also, ich finde sie mutig und lebensbejahend. Und sie hat für sich eine Entscheidung getroffen , die sie realisieren will. Wer weiß, was sie alles auf diesem Weg erlebt, wem sie begegnet, welche Erkenntnisse sie für sich mitnehmen kann. Bei dem behüteten Leben in unserem Alltagstrott , was passiert uns da schon Außergewöhnliches ? Ich habe während meiner Krankheit, als ich mich gezwungenermaßen sehr viel zuhause aufhalten musste, schon auch die kleinen Wunder des Lebens schätzen gelernt, das Singen der Vögel, der Geruch, der in der Luft hängt, wenn im Sommer ein Regenguss die ausgetrocknete Natur erfrischt, der Sonnenauf-oder untergang und vieles mehr. Das alles genieße ich und ich weiß , dass es wichtig ist für mein Leben, weil ich in diesem Moment etwas von der Welt um mich herum in mir aufnehme, etwas, was mir auf dem Weg ins Gesundwerden sehr geholfen hat.
Aber im Leben sind auch die außergewöhnlichen Dinge wichtig, um wieder neue Impulse im Leben zu bekommen und somit wieder mehr Lebenskraft. Für den einen ist das ein Aufenthalt in der Stadt, die niemals schläft, (gell, liebe Michaela) für den anderen einige Zeit auf einer Farm im australischen Outback (die für mich unvergesslich ist ) , dann wieder eine lange Bergwanderung in den Alpen, im Himalaya oder was es sonst noch für Pläne gibt. Verrückte Ideen oder weniger verrückte, sie warten darauf, realisiert zu werden. Und Dörte tut das, sie realisiert ihren Lebenstraum. Sie handelt doch nicht leichtsinnig, sie ist noch in der Krankenversicherung, sie hat Anlaufstellen, bei denen sie im Notfall eine Bleibe findet, sie hat ja auch noch Töchter, die ihre Mutter sicher nicht im Regen stehen lassen. Sie trennt sich nur von ihrer Habe und nimmt sich eine unbegrenzte Auszeit. Wer sagt denn, dass sie nicht später mit all den neuen Erfahrungen , die sie sammelt , vielleicht leichter einen Job findet, weil es vielleicht Arbeitgeber gibt, die ihre Stärke, ihren Mut , ihre Willenskraft und ihren Unternehmungsgeist schätzen. Sie bleibt nicht zuhause sitzen und gibt sich der Resignation angesichts von Absagen preis, sie unternimmt etwas mit ihrer Lebenszeit. Wer sagt uns denn, dass wir einmal unsere Rente erreichen, wieviel wir dann eigentlich bekommen, ob wir dann das Leben noch genießen und unsere Pläne verwirklichen können. Dörte kann später sagen, dass sie ihrem Leben einen Sinn gegeben hat, dass sie etwas daraus gemacht hat, - nicht im Sinn des Heraufkletterns auf irgendeiner Karriereleiter, nein im Sinn der Selbstverwirklichung und der eigenen Zufriedenheit. Und da spielt es dann für sie keine Rolle, ob sie eventuell dann finanziell schlechter gestellt ist, sie lebt ja sowieso allgemein sehr bescheiden, wie ich das der Geschichte entnehmen kann.
Als ich damals nach vier Wochen Klinkaufenthalt nach Hause kam und abends auf der Couch lag und endlich wieder in meinen eigenen vier Wänden war , kam ein Film im Fernsehen. Es ging um eine auch schon ältere Frau, die mit der Diagnose Krebs konfrontiert war , und die auch alles aufgab und sich nur mit ein paar Schafen und noch anderen Tieren auf den Weg nach Spanien machte, um dort allein in einem alten Aussiedlerhof zu leben. Der Film schilderte die Fahrt in ihre neue Heimat,- einige junge Leute halfen ihr-, ihre Beweggründe, ihre Ankunft und die ersten Tage dort. Dass ich mich immer noch so gut daran erinnere, zeigt doch, dass diese außergewöhnliche Frau ihre Spuren hinterlassen hat. Auch sie hat ihren Lebenstraum realisiert, und ungeachtet dessen, wie es ihr dann ergangen ist, hat sie versucht, ihr Leben nach ihrer Überzeugung zu leben, gerade auch, weil ihr die Diagnose Krebs die Endlichkeit des Lebens vor Augen geführt hat. Schade, ich würde eigentlich gern wissen, wie es dieser Frau jetzt nach fünf Jahren geht. Ob sie noch lebt ? Ob sie glücklich geworden ist ? Es wäre schön, das einmal zu erfahren.
So, jetzt muss ich aber aufhören. Die Pflicht ruft, ich muss dann los und gerade jetzt fängt es an zu schütten .
Unsere Heidi macht sich gerade auf den Weg an die Nordsee. Nochmals alle guten Wünsche an dich, liebe Heidi, erhol dich gut und bleibe bei deinen Vorsätzen.
Dir , liebe Barbara, auch ganz liebe Grüße und einen schönen Tag , an dem es dir wieder ein bisschen besser geht.
Liebe Michaela, hoffentlich kannst du jetzt erholsame Tage mit Paul zuhause genießen und Kraft schöpfen für die nächsten Unternehmungen.
Liebe Heike, hast du dich wieder zuhause eingelebt? Deine Wuffels tun sicher das ihrige, um dir dabei zu helfen und um dich sportlich weiterhin auf Trab zu halten.
Dir wünsche ich weiterhin alles Gute, liebe Nicole. Hoffentlich bist du bald wieder richtig auf den Beinen. Auf das Bild von deinem Zimmer bin ich ja gespannt.
Auch an dich, liebe Grüße, liebe Anneli, und Danke für die Geschichte, die uns dazu gebracht hat, uns Gedanken zu machen, über unser Leben und das Leben im Allgemeinen.
Und last but not least, liebe Grüße an unsere Bald-Heimkehrerin Gloria, die ja auch sehr sehnsüchtig erwartet wird und wahrscheinlich in den ersten Tagen nicht zum Schreiben kommt, weil Filou das nicht zulässt. Na ja, vielleicht schläft er ja mal, damit du an den PC kannst. Bis bald, liebe Gloria.
Euch und allen anderen, liebe Susanne, Bigga, Ina, Anna, Elke, Silverlady (jetzt mit Bild, toll !!!) und allen anderen Mitlesern
einen schönen Tag und ganz liebe Grüße
B bby Lee
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