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Alt 16.07.2007, 12:16
Thomas Thomas ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Hallo Ulla,

da die Diskussion doch ganz viele unterschiedliche Stränge hat ist sie auch sehr schwer zu führen. Ich denke Silleke hat ganz gut darauf hingewiesen dass da manches schwer zu vereinbaren ist. Mir denke, dass ich von Gott komme und auch dort wieder hingehen werde, dabei habe davor keine Angst, sondern freue mich darauf. Mit Wiedergeburt, Seelenwanderung usw. tue ich mich schwer, letztendlich werde ich bzw. wir alle wohl erfahren wie es ist...

Mir geht es so, dass ich "den Glauben" nicht irgendwo her plötzlich bekommen habe, sondern dass ich mir ihn erarbeiten und auch erhalten muß, für mich heißt dies eine tägliche Gedankenarbeit und meine Diagnose war der Anlaß dazu dies zu tun. Vorher hab ich das eher auf spätere Jahrzehnte verschoben...Das intensive arbeiten auch mit der Bibel führte dann natürlich zu intensiven Fragen, z.B. zur Feststellung dass es sehr vieles in der Bibel gibt die sich mit Jesu Anliegen widersprechen zu scheinen(so z.B. sein "Opfertod")

Die Angst vor dem Tod selbst ist durch diese Beschäftigung mit Glaubensfragen sehr klein geworden, hin- und wieder gelingt es mir bewußter und vor allem auch dankbarer zu leben. In lebensgefährlichen Situationen (durch meine Krankheit) habe ich aber auch schon eine grausame innere Leere erlebt, wo ich nur noch "Herr erbarme Dich" stammeln konnte....(Im Nachhinein weiß ich dass auch meine Krebsmedikamente in solchen Zeiten heftige psychische Auswirkungen haben)

Die Situation, dass trotz täglicher jahrelanger Fürbittgebete für mich nahe stehende Menschen zumindest scheinbar antwortlos sind, kennst Du vielleicht auch. Nun ja, wir Christen sagen da, dass Gott auf jeden Fall hört und auf seine Weise reagiert, wenn ich dabei erlebe dass das Elend kontinuierlich zunimmt, leide ich trotzdenm darunter...Oder die Tsunamierlebnisse vor einigen Jahren, eigentlich sollte lt. Bibel es keine Sintflut mehr geben, oder der Holocaust.....ich kann nicht verhindern, dass ich darüber nachdenken muß. Gut, trotzdem gelingt es mir immer wieder Gott zu danken und zu loben und vor allem auf der Suche zu bleiben....Erst diese Woche haben sich recht rasch meine Blutwerte aus lebensgefährlichen Werten (6.000 Thrombos) erholt, da hab ich Grund zu danken.

Kennst Du / Ihr diese Fragen/Situationen auch ?

Gruß
Thomas
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