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Alt 09.01.2002, 11:31
Gast
 
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Standard Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr

hm, ich vermute mal, daß jeder patient mit krebs, mal an den punkt kommt, wo er nicht mehr will oder kann. ich sehe das bei meiner mutter ebenso. sie ist eine kämpfernatur, hat 4 kinder fast alleine großgezogen, hat immer gearbeitet und war immer tapfer und durchstand alles. da sie 1986 schonmal brustkrebs überstanden hat, war der schock mit dem eierstock-krebs natürlich groß, denn niemand hat damit gerechnet. und jetzt, wo nun auch die lunge betroffen ist, ist es umso schwerer für sie und natürlich auch für mich. ich denke, daß die chmos, die vielen medikamente es bewirken, daß die patienten an den punkt kommen, wo ihnen schon fast alles egal ist. dabei haben es leute, die familie haben und die sie regelmäßig besuchen und darauf achten, was mit ihnen passiert, es noch "einfacher" haben als jene, die niemanden haben. mit denen wird im krankenhaus so ziemlich alles gemacht, was die ärzte wollen und niemand sagt denen, was wirklich los ist. viele davon sind schon älter, vielleicht wollen's die gar nicht wissen, aber dennoch, wenn familie da ist, wird ganz anders auf die patienten geschaut als ohne.
in der onkologie, wo emine mutter liegt, bekommt fast jeder antidepressiva, damit es den leuten besser geht und doch wieder mut fassen. vielleicht wäre das auch etwas für deinen vater, liebe heide?! vielleicht faßt er dadurch wieder mut und entschließt sich, weiter zu kämpfen und sich nicht unterkriegen zu lassen. ich habe meiner mutter gestern auch mistelsaft gekauft. ich denke mir, wenn es nicht hilft, schaden wird's auch nicht und wenn man fest daran glaubt, wer weiß....deswegen probieren!
viele grüße
René
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