AW: Adenokarzinom inoperabel
Liebe Christel,
danke für Deine Worte.
Ja, es ist kein Wald- und Wiesenkrankenhaus. Es ist eine onkologische Klinik, wo viele aus weiß der Kuckuck wo anreisen. Auch die Schwester einer Freundin, die kam aus Bayreuth dorthin, das sind ja doch fast 400 km.
Nachdem ich gestern aus meiner Mum nicht mehr herausgebracht habe außer: Ruf morgen die Ärztin an, muß ich wohl heute mal anrufen, zur Not auch sehr deutlich werden. Auf dieses Hin und Her und vielleicht der letzten 3 Wochen hab ich nicht wirklich Bock. So hart es klingt, aber ich hab auch noch ein Leben außerhalb der Klinik. Ich muß Ende der nächsten Woche wieder Abrechnungen machen, bevor ich in Urlaub gehen kann. So, wie es jetzt aussieht, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie Montag entlassen, denn das Pflegeheim braucht 2 Tage Vorlaufzeit. Heute ist ja schon Freitag. Bis Mittwoch haben sie Zeit, danach streike ich.
Ich weiß nicht, wem sie Tarceva gegeben haben. Aber sie meinten: Vielleicht zu spät, vielleicht der falschen Zielgruppe - keine Ahnung.
Ich hab halt immer wieder nachgefragt, mag ja sein, dass es das Verkehrte für meine Mutter ist, aber in diesem Stadium, kann man da was verkehrt machen? Es hört sich schlimm an, aber ich denke doch mal, dass es einen Versuch wert ist. Richtig heftige Chemos möchte ich ihr momentan bauchgefühlmäßig nicht geben lassen. Sie hat jetzt wieder Haare, das ist ihr wichtig. Ihre Schleimhäute sind ziemlich mitgenommen, vor allem der Darm. Da jetzt mit Chemo reinhauen - nö nö nö, kann ich mir nicht vorstellen.
Mal sehen, was die Ärztin heute sagt. Momentan bin ich ziemlich ranzig, was das angeht, weil es so hüh hott mäßig ist. Und das hab ich satt.
Es ist mir absolut klar, dass diese Krankheit nicht planbar ist. Mir ist auch klar, dass heute gesagt werden kann Entlassung am Dienstag, bis dahin ist meine Mutter nicht gut beinand, dann wird das umgeworfen. Aber solche Sachen wie CT erst in 2 Wochen, dann am nächsten Tag doch finde ich komisch.
Ich überleg immer wieder hin und wer, was nun zu tun ist. Eventuell werde ich die CT-Befunde doch nochmal nach Großhadern (das ist die Uniklinik hier, wo sie in Behandlung ist - eigentlich, die ihr mangels Betten geraten haben, nach Trißl zu gehen, weil sie da konsiliarisch tätig sind) zu faxen und zu schauen, was die sagen.
Heute abend weiß ich vielleicht mehr.
LG
Astrid
Bezüglich Selen hat sich in meinem Virenforum was sehr interessantes aufgetan, da muß ich aber nochmal nachforschen.
|