Liebe Lori,
manchmal sind die lieben Ärzte echt ziemlich taktlos und gefühlskalt... Leider ändert sich das erst dann, wenn Sie selbst mal in eine ähnliche Lage kommen. Kommt man sich da nicht manchmal wie ein Hypochonder vor? Frei nach dem Motto: Das bißchen Krebs .....
Leider mache ich die Erfahrung (arbeite als Schwester auf einer Intensivstation), dass oft nur das Organ, nicht aber der Mensch mit seinen Sorgen gesehen und behandelt wird. Man berichtet z.b. in den Übergaben von der gerade stattgehabten Darm-OP, dass diese aber wegen eines Karzinoms nötig war, wird, wenn überhaupt, nur nebenbei erwähnt! Mich trifft das heutzutage immer mehr ... und mich belastet das auch zunehmend, wie gefühlskalt Ärzte und Schwestern an dieser Tatsache "vorbeiarbeiten". Vielleicht auch unbewußt, oder zum eigenen Schutz ....
Ich hoffe, dass ich meine eigenen (schlechten, allerdings nicht im eigenen Haus) Erfahrungen niemals vergessen werde und meine Patienten so behandel, wie ich es mir auch wünschen würde! Als Patient ist man irgendwie machtlos und ausgeliefert..... und man freut sich so über jedes nette und überlegte Wort!
Zur Ehrenrettung aller Kollegen will ich jetzt aber doch auch die Ärzte und Schwestern erwähnen, die ihren Job wirklich noch aus „Überzeugung“ machen !!!! Solche sind mir während meiner Klinikaufenthalte zum Glück auch begegnet!
Ja liebe Lori, ich wünsche Dir für morgen einen Arzt mit offenem Ohr für Deine Sorgen und (berechtigten) Vorschläge! Bleib hartnäckig und lass dich nicht runterputzen. Tja und ich muß gestehen, dass der Tip mit dem „über Kopfweh und Schwindel klagen“ ein ganz guter Tip ist (leider, denn das verwischt ja auch das klinische Bild). Dann ist man nämlich im Zugzwang und muß (wie bei Gericht) beweisen, dass die Ursachen für die Beschwerden eben nicht von etwaigen Metastasen herrühren! Also toi, toi, toi!
Ich muß gestehen, dass ich, obwohl ich „vom Fach“ bin (hört sich hochtrabend an, ist aber eben absolut nicht so gemeint), total wenig Ahnung von Behandlung etc. bei Melanomen habe.

Deshalb bitte ich Euch schon heute um Verständnis für die blöden Fragen, die da auftauchen könnten!
Für heute einen LG von FrauVergesslich
Oh ja, für alle Kopfschmerz geplagten Interferonpatienten: Ich komme mit Novalgin besser zurecht! Paracetamol darf ich nicht mehr, wegen der hohen Leberwerte (die ich übrigens mit 1 Kps. Silimarin tägl. super in Griff bekommen habe!) Aber Achtung: Novalgin macht, wie das Interferon ja auch, gerne mal eine Leukopenie und sehr selten eben auch mal eine Agranulozytose!