Einzelnen Beitrag anzeigen
  #11  
Alt 02.08.2007, 11:53
Benutzerbild von Beachmaus13
Beachmaus13 Beachmaus13 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.10.2006
Beiträge: 69
Rotes Gesicht Der letzte Weg...

Hallo ihr lieben,

leider bekomme ich in meinem alten Thread nicht mehr allzuviel Resonanz, deswegen eröffne ich jetzt einen neuen in der Hoffnung hier für den angebrochenen letzten Weg vllt noch hier und da ein wenig Zuspruch zu bekommen...Eure Worte haben mir immer sehr gut getan...

Nachdem wir meinen Paps (leidet seit Oktober '06, sh. "Schon wieder Diagnose Krebs", an Lungenkrebs) am 16.07.2007 nach Absprache mit dem behandelnden Onkologen zur Schmerztherapie in ein Kh einliefern lassen haben geht es von Tag zu Tag mehr bergab. Nach einer Woche Krankenhausaufenthalt sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass er nicht mehr alleine in seiner Wohnung leben kann (meine Ma ist vor 5 Jahren verstorben und wir 3 Kinder haben alle eine eigene Wohnung). Er ist körperlich sehr geschwächt, so dass er nicht mehr alleine zur Toilette gehen kann, desweiteren wurden multiple Hirnmetastasen festgestellt, nachdem meine Schwester und ich im Kh noch auf ein CT bestanden haben, da sein vermehrt verwirrter Zustand uns doch Sorgen bereitete...

Seit dem 23.07.07 befindet er sich in Kurzzeitpflege, wobei alles darauf hinaus läuft, dass es in Langzeitpflege übergehen wird. Wir sind einfach zu sehr überfordert und nicht in der Lage ihn zu Hause zu pflegen, zumal mein Bruder und ich berufstätig sind und meine Schwester zwei kleine Kinder hat. So ist es defintif die beste Lösung und zum Glück fühlt mein Dad sich in dem Pflegeheim auch wohl... Dort bekommt er einfach die bestmögliche Versorgung und wir besuchen ihn jeden Tag.

Von Tag zu Tag verändert sich sein Zusatnd, er ist einfach nicht mehr er selbst. Erst gestern hat er mich gefragt, was unsere Mutter denn so macht! Was sollten wir denn darauf nur antworten? Am Anfang wechselte es immer zwischen verwirrt sein und normal sein, aber seit ein paar Tagen ist der verwirrte Zustand leider dauerhaft. Er schläft sehr viel und ist jetzt an einem Tropf angeschlossen, wegen Flüssigkeit. Man merkt richtig, wie er sich zu einem Kind "zurückentwickelt" wenn man das so sagen kann. Es ist alles so traurig. Wenn er mir von seiner Arbeit erzählt, die er nach seiner Ansicht am Tag verrichtet hat gehe ich einfach immer darauf ein auch wenn ich es irgendwie gemein finde. Ich habe dann total das Gefühl ihn zu "veräppeln", aber was soll ich denn sonst machen? Ich stimme ihn in den meisten Dingen dann immer einfach zu.

Meine Schwester hat ihn gestern gefragt, ob wir seinen Geschwister, zu denen er schon jahrelang keinen Kontakt mehr hat bescheid sagen sollen, dass es ihm nicht so gut geht, und er antwortete nur: Ja, aber erst am WE, ich bin ja die ganze Woche eh nicht da! Toll, eigentlich wollte er nie Kontakt zu denen, ich glaube auch nicht, dass wir das jetzt ernst nehmen sollten, oder? Meine Schwester allerdings will meinen Tanten jetzt bescheid geben, aber ich finde es nicht richtig, weil er zu seinen "normalen" Zeiten immer gesagt hat, dass er das nicht will... aber was ist, wenn er es jetzt tatsächlich ernst gemeint hat?? Er würde doch bestimmt nochmal nachfragen, wenn ihm wirklich etwas daran liegt, oder? Was würdet ihr denn machen??

Nun denn, alles sieht danach aus, als hätte mein Dad seinen letzten Weg jetzt vor sich. Die Hirnmetas können aufgrund seines Allgemeinzustandes nicht behandelt werden und wir wissen ja nunmal alle, was das zu bedeuten hat... Der behandelnde Onkologe ist im Urlaub und der Vertreter meinte zu uns, wenn sich sein Allgemeinzustand bessert, sollen wir mit meinem Dad vorbei kommen. Wir sollen entscheiden, ob er dazu in der Lage ist oder eben nicht. Im Moment ist er es leider nicht. Jetzt wissen wir allerdings nicht, wie das ist wegen diesen Ödemen, die sich um die Metas bilden. Ich denke wenigstens das könnte doch mit Hilfe von Kortison behandelt werden, oder? Hättet ihr da vllt einen Rat? Sollten wir uns einfach Kortison vom Onkologen verschreiben lassen? Der müsste sich meinen Dad doch bestimmt erst ansehen, oder? Oh man, das ist irgenwie alles so sch... Ich will doch nur nicht, dass er leiden muss... es ist so schlimm zu sehen, wie jemand innerhalb so kurzer Zeit körperlich und geistig irgendwie immer weniger wird...die meisten von euch wissen bestimmt, was ich meine...

Sorry, dass das jetzt wieder ein halber Roman geworden ist, aber ich musste mir das hier einfach noch einmal alles von der Seele schreiben. Vllt hat ja der ein oder andere von euch noch einen Rat für mich? Ich wäre für jeden Unterstützung dankbar...

Alles Gute, Nadin
Mit Zitat antworten