Thema: Engel
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Alt 03.06.2003, 22:32
Gast
 
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Standard Engel

Hallo Julia, Jörg und alle anderen,

Danke für die lieben Worte, es tut richtig gut, wieder von Euch zu lesen (dabei war ich ja nur mal gerade fünf Tage weg).
Ja, Kraft tanken war wohl mal nötig, und im Moment fühle ich mich ganz gut. Es geht immer so phasenweise, mal kann ich was für die Uni tun, und mal bin ich überhaupt nicht in der Lage, mich um die einfachsten Dinge zu kümmern. Ihr kennt das ja.

Ablenkung durch Freunde ist echt hilfreich, aber manchmal müssen wir auch unsere Ruhe haben, und da gibt es welche, die anscheinend damit überhaupt nicht klar kommen. Aber das ist nicht meine Sache, ich kenne genug andere nette Leute, und während der Erkrankung hat sich ja andauernd jemand aus unserem Bekanntenkreis "verabschiedet"...

Lieber Jörg, ich wünsche Dir auch alle erdenkliche Kraft, um die Tiefs zu überstehen und um an die schönen Momente der Liebe zwischen Euch beiden denken zu können. Ich weiss, auch solche Momente können ziemlich weh tun, und vielleicht müssen wir sowohl die schmerzvollen als auch die lustigen, guten Augenblicke gleichermassen stark verarbeiten. Es tut manchmal einfach alles weh, egal wie man an seinen Engel denkt.

Für mich ist der erste Schritt in den "Alltag" immer wieder aufs Neue unerträglich schwer, aber wenn der gemacht ist, bin ich nur ein klein wenig stolz darauf, daß ich mal wieder was geschafft habe, auf das meine Ma sicher stolz ist.
Sag mal, sind Katzen eigentlich von sich aus etwas neurotisch? Ich kenne da nur eine, und die ist ganz schön gestört ;-) aber ich bin auch eher der Hundetyp...."grins" im Moment wohl eher Hamster-Typ (muss ich mir jetzt Sorgen machen? ;-))
Ich schicke Dir eine Umarmung und ganz viele liebe Grüsse!

Liebe Julia,
das Gefühl, in eine leere Wohnung zu kommen, kenne ich ganz gut. Zumindest noch aus der Zeit, als ich noch die Wohnung von meinen Eltern bewohnte, obwohl meine Mutter schon gestorben war. Aber bis so eine Wohnung mal aufgelöst ist, das dauert...
Es war ein ziemlich mieses Gefühl, weil man dauernd auf jemanden wartet, der einfach nicht kommt. Weil man manchmal das Gefühl hat, derjenige kommt einfach zur Tür rein, obwohl da immer dieses "Sie ist tot und kommt nie wieder zurück" im Kopf ist. Als ich die Wohnung dann aufgelöst hatte und in mein neues "Zuhause" gefahren bin, war das ein ziemlich eigenartiges Gefühl, nicht mehr am Wochenende zu meiner Mutter fahren zu können. Noch tut es irgendwie nicht richtig weh, weil ich noch gar nicht glauben kann, daß das Zuhause nicht mehr existiert, aber irgendwann...
Ich hoffe für Dich, daß die neu gesammelten Kräfte gaaaanz lange anhalten, und schicke auch Dir eine dicke Umarmung, liebe Grüsse!

Sandra
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