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Alt 07.08.2007, 23:46
Benutzerbild von MichaelaBs
MichaelaBs MichaelaBs ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Guten Abend allerseits!

Meine Güte, naht schon der Herbst? Es wird schon wieder früher dunkel, darauf habe ich im Urlaub gar nicht so geachtet.
Ja, es gibt viel zu erzählen, was ich bestimmt nicht alles auf einmal machen kann, vor allem, weil ich zwar seit gestern Mittag wieder hier bin, aber vermutlich noch einige Tage mit der Zeitumstellung zu tun haben werde. Ihr glaubt ja gar nicht, wie froh ich bin, wieder in meinem Bett zu schlafen, obwohl meine Schlafstatt in New Jersey ganz prima war. Allein wegen der Temperaturen! Hier kühlt es nachts schön ab und der Körper kann sich erholen, dort waren einige der letzten Nächte schwer zu ertragen, dazu die hohe Luftfeuchtigkeit, die setzte mir ganz schön zu.

Doch ich will mich nicht beklagen, mein Sohn und ich hatten einen schönen Urlaub zusammen, haben viel unternommen, fotografiert, Eindrücke gesammelt und uns in der einen oder anderen Shopping Mall abgekühlt, natürlich verbunden mit ein paar Einkäufen für ihn, denn mein "Kleiner" ist knapp zwei Meter groß, da finden sich in den USA viel besser Sachen für ihn, preiswerter vor allem! Für mich war ich sparsam, was einerseits daran lag, dass ich wegen der Hitze keine Lust hatte, irgendetwas anzuprobieren, andererseits mir jedes Mal bildhaft mein gut sortierter Kleiderschrank vor Augen kam. Ein T-Shirt, ein Hängerchen und einige "Pantöffelchen" (das Paar zu 0,99$) habe ich mir gegönnt, dafür meinem Kinde das Money für einige Extras vorgeschossen. So hatten alle ihre Freude.

Von einem Ausflug in die schöne Welt des Scheins will ich mal berichten.
Am Freitag, den 27.07. brachen wir ganz früh morgens auf um mit einem Bus nach Atlantic City zu fahren. Dort befindet sich in kleiner das Pendant zu Las Vegas, früher auch ein Badeort für Reiche und Schöne, heute der Ort der Träume vom großen Glück, für viele bleibt er das auch noch, wenn die vielen Slotmachines die Dollars gefressen haben und am Roulettetisch die letzten Jettons gelegt sind.
Unsereins spaziert über den Boardwalk (eine Art hölzerne Strandpromenade, auf der einen Seite das Meer, auf dern anderen Seite die Hotels, Casinos, Pizzabuden, Souvenirläden und Restaurants.
Zurück zum frühen Aufbruch. Der Bus war gechartert von den "Veterans of foreign Wars", in diesem Falle Teilnehmern des Koreakrieges, die in Atlantic City an einem Ehrenmal Kränze niederlegen und ihren Respekt den Gefallenen zollen wollten. Von daher stellt Euch nun Folgendes vor: ich steige in einen Bus, in dem in der Überzahl Männer sitzen (davon hatte ich doch immer geträumt!), zudem in schicken Uniformen, aber mindestens so alt wie mein Vater, eher älter, denn sie waren in einem Krieg, zwei Jahre bevor ich geboren wurde, also nix wie in dem Film mit Richard Gere "Ein Offizier und Gentleman", der seine Freundin in der Fabrik aufsucht und sie dort auf seinen starken Armen rausträgt, während die anderen Frauen, die den selben Traum träumen, Beifall klatschend zurück bleiben.

So fuhren wir also los, die Fahrt dauerte etwa zweieinhalb Stunden, wurden bei der Ankunft von einem Mitarbeiter des Casinos begrüßt, mit dem das Busunternehmen kooperierte, erhielten Coupons zum Verspielen, die wir aber nach anfänglichen Schwierigkeiten wieder in Geld umtauschen konnten. Nachdem das erledigt war, bummelten wir ein wenig auf besagtem Boardwalk, was alsbald für mich zur Qual wurde, weil es scheinbar der heißeste Tag meines Aufenthalts war. Wie gut, dass es eine kürzliche erst eröffnete Mall gab, die zur vollen Stunde eine Wasserschau mit Musik und Licht bot, da verbrachte ich dann den Rest der Zeit bis zur Abfahrt des Busses, ließ Fabian mit Tante allein am Wasser nach Muscheln, Gold oder Bernstein suchen und hoffte, dass mein Gesicht die Farbe von dunkelrot nach zartrosa wechseln würde. Das klappte dann auch.

Auf dem Rückweg kam ich im Bus mit dem Herrn neben mir ins Gespräch (auf dem Hinweg hatten wir beide geschlummert), was die Reisezeit angenehm verkürzte. Er war guter Stimmung, immerhin hatte er was gewonnen! So sprachen wir über das Reisen in ferne Länder, ein bisschen über Politik, auch über Frau Merkel, die bevorstehenden Wahlen in den USA und die angenehmen Seiten des Rentendaseins. Da konnte ich ja immerhin mitreden und ihm berichten, dass ich im Herbst diesen Jahres zum ersten Mal eine Kreuzfahrt machen werde! Aber davon zu gegebener Zeit mehr.

Das soll es für heute gewesen sein, Fortsetzung folgt, wenn Ihr mögt. Alles Gute für
Elke, Gerti, Mali, Wolf, Christina, Astrid und ganz besonders Christel und für alle jetzt ungenannt Gebliebenen!