Forum für Angehörige UND Betroffene
Hallo Daniela,
tut mir leid, diese schlechten Nachrichten zu hören. Man hofft doch immer auf gute, aber manchmal gibt es einfach nur schlechte.
Mir steht am Wochenende ein offenes und ehrliches Gespräch mit meiner Mum bevor, wo ich ihr alles, was ich weiß, erzählen werde, über ihre Chancen und Aussichten mit ihr sprechen werde, damit sie sich darauf vorbereiten kann. Ich finde, das sind wir unseren Lieben schuldig. Du darfst Deiner Mutter nichts verheimlichen! Man muss es nicht krass auf einmal rüberbringen, aber man darf sie weder anlügen ("das wird schon wieder", "die Ärzte wissen nichts genaues") noch im Unklaren lassen! Es geht schließlich um sie!
In der medizinischen Psychologie werden verschiedene Phasen der Verarbeitung beschrieben - sowohl für die Angehörigen, als auch für die Patienten selbst. Von Verdrängung über Wut und Selbstmitleid bis hin zur Akzeptanz und Beschäftigung mit dem Thema, der Krankheit und seinen eigenen letzten Wünschen. Diese Chance, mit ausreichend Zeit versehen, müssen wir unseren Lieben, den Patienten, auch oft unseren Geschwistern, Eltern etc. geben und geben können. Wenn die Zeit knapp wird, ist es umso wichtiger, nichts zurückzuhalten. Das ist nicht fair, und die Patienten sind oft stärker als man denkt.
Ich hatte schonmal gefragt, ob bei Dir eine Hochzeit ansteht? Ist das so?
Ich wünsche Euch viel Kraft, alles Gute und denkt alle daran: Carpe Diem! Jeder für sich und erst dann für andere - und was wir für uns tun, darf ruhig egoistisch sein, aber der Egoismus hört dann auf, wenn man anderen die Wahrheit über den anderen selbst sagen muss.
Claudia
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