Liebste Mausi,
ich habe ein unendlich schlechtes Gewissen, weil ich Dir schon lange nicht mehr geschrieben habe.
Die Situation mit den Mädchen hat sich nicht verbessert, warum auch. Ich fühle mich jedoch dermassen unwohl im Haus, dass ich dort u.a. sehr selten anzutreffen bin.
Beruflich kann ich auch nicht klagen, die Arbeit macht mir weiterhin Spass und in der anstehenden Kooperation sind die Möglichkeiten, dass mein Arbeitsbereich und damit auch ich nicht die Verlierer sind, nicht schlecht, denn auf der "Gegenseite" gibt es nichts Entsprechendes.
Du wirst Dich sicherlich fragen, wo ist er, wenn er es zu Hause nicht aushält?
Es ist passiert, was ich mir eigentlich nicht vorstellen konnte: Ich habe Jemanden kennengelernt. Dadurch ist mein Leben in eine neue Bahn gelenkt worden. Ich gewinne daraus auch Kraft für die anstehenden Aufgaben, wie z.B. den Hausverkauf usw. Auch bin ich mir sicher, dass Du Dich für mich freust, denn Du hast es vor Deinem Tod selbst angesprochen. Jemand, ich glaube es war Bernd M., sagte: " Das hättest Du gewollt, dass ich wieder glücklich bin."
Meine Trauer um Dich bleibt dadurch jedoch bestehen. Auch jetzt bin ich wieder den Tränen nah
. weil es für mich nicht zu begreifen ist, warum Du nicht mehr bei mir bist.
Was aus der neuen Beziehung wird, ich weiss es nicht, denn ich könnte es nicht noch einmal ertragen, jemanden zu verlieren.
Von denen, den ich das erzählt habe, hat nur Annette merkwürdig reagiert, alle anderen haben sich für mich sehr gefreut. Das Leben und die Zeitpunkte lassen sich eben nicht vorherbestimmen.
Ja, wie war das bei uns! Für die anderen erschien es geplant, dabei war es lediglich spontan und die knapp 10,5 Jahre möchte ich nicht missen.
In Liebe
Dein Schatzi