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Alt 01.09.2007, 17:55
lore50 lore50 ist offline
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Lächeln AW: Haare fallen wieder aus, die während der Chemo gewachsen sind

Hallo Lisa,

ich hatte 2004 4 x FEC und 4 x Taxol. Nach der 2. FEC waren meine (Kopf-)Haare weg, während der Taxol-Chemo habe ich dann wirklich jedes Haar verloren (inkl. Augenbrauen und Wimpern). Die Augenbrauen habe ich immer aufgemalt (hatte vorher schon geübt, als ich noch welche hatte). Um die Augen habe ich mir einen dunkegrauen Strich gemalt. Angeblich ist niemanden aufgefallen. dass da nichts mehr war. Nach einem knappen Jahr hatte ich wieder genug Haare, um mir einen Schnitt verpassen zu lassen.
Leider wurde bei mir kurz darauf eine Hirnmetastase festgestellt, die aber op.
entfernt werden konnte. Als dann mein Schädel bestrahlt wurde, habe ich ganz bang gefragt: Kommen denn die Haare auch wieder?
Antwort: Nach unserer Erfahrung kommen ca. 70% wieder. Da ich immer eine richtige Wolle hatte, dachte ich 70 % reichen auch. Hab noch einen Witz gemacht, dass die 70% hoffentlich nicht alle an einer Stelle wachsen. Leider ist es umgekehrt. Ich habe jetzt seit Sommer 2005 einen handbreiten Scheitel, Mein Onkologe sagt "einen umgekehrten Irokesenschnitt".
Dafür lebe ich aber noch, und gehöre zu den 7 %, die eine Hirnmetastase über
22 Monate überlebten. Mein Onkologe hat mir jetzt nach meiner letzten halbjährlichen Untersuchung gesagt, dass es bei mir wohl um eine tatsächliche Heilung handelt, hat aber gleich nachgesetzt, dass man das bei Brustkrebs ja nie sagen kann.

Meine Haare werden nie wieder so nachwachsen, dass ich ohne Kopfbedeckung unter (fremde) Menschen gehen kann. Ich habe jetzt die 3. Perücke, finde Perücken aber kratzig und unbequem. Inzwischen merke ich gar nicht mehr, wenn man mich komisch ansieht wenn ich im Sommer mit Häkelkäppchen (meine Badekappe) rausgehe. Ich denke mir immer "Wenn das alles ist, dann zahle ich diesen Preis gern".

Also, Kopf hoch, Deine Haare kommen früher oder später wieder, wenn auch vielleicht wie bei mir, nach der Chemo, grau. Was jetzt auf meinem Kopf wächst sind nur mausbraune Flusen, die ich regelmässig rasieren lasse, damit sie nicht unter der Perücke oder der Kappe rauswachsen.

Und mit FEC und Taxol haben wir z. ZT. die beste Chemo, die mir das Leben gerettet hat.

Ach ja, noch was zur Massage: ich habe seit der Chemo Polyneuropathie in Fingern und Füssen. Ich hatte ein paar Massagen, empfand sie aber eher als unangenehm.
Meiner Schwägerin, die ebenfalls Brustkrebs hat, und unter Polyneuropathie leidet, hat die Chiropraktikerin, die ihr Lymhphoedem behandelt, auch Massagen vorgeschlagen. Ich weiss nicht, ob dies nicht eine "Verkaufsmasche" der Chiropraktiker ist.

Ich habe nur noch gering taube Fingerspitzen und taube Fußsohlen. Meine Schwägerin hatte erwartet, dass diese Beschwerden schnell wieder verschwinden. Ich glaube, da wird von den Ärzten noch zu wenig aufgeklärt.

Also, Haare kommen wieder, Polyneuropathie verschwindet wieder (meistens) und sogar eine Hirnmetastase kann man mit Glück lange überleben.
Ich wünsche Dir viel Glück und lass dich nicht unterkriegen.

Lore
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