Mahlzeit, Ihr Lieben!
Nun sitze ich nicht im Kurhaus, sondern am PC der Söhne meiner Freundin. Was für ein Unterschied zu meinem! Das geht schon damit los, das die Tastatur klapprig und pekig (dreckig) ist, aber, nun will ich mal nicht meckern sondern kurz ein paar Gedanken zum Leben schreiben. Schön, dass Ihr gerade dabei seid, denn in einem anderen Thread hier im Forum "Krebs als Chance" fand ich mich mit meinen Gedanken nicht wieder, obwohl auch ich sage, ja, es ist auch eine Chance.
Eine Chance, bewusster zu leben, eine Chance, Dinge zu tun, zu denen mir früher die Zeit fehlte, denn der Urlaub dauerte maximal 30 Tage. Eine Chance auch, anderen zu sagen, wenn mir etwas nicht passt oder aber, gelassen deren Geschwätz hinzunehmen und mir meinen Teil zu denken. Vielleicht geht es mir so gut, weil ich mein Leben, so wie es jetzt ist, einfach genieße? Gut, ich habe bislang unverschämt viel Glück, auch das will ich genießen, so lange wie möglich, dann kann ich auch noch davon zehren, wenn ich nicht mehr so aktiv sein kann.
Dazu gehört auch das Schreiben hier mit Euch, ich möchte es auf gar keinen Fall missen, egal ob Trauriges oder Erfreuliches passiert. Ihr seid mir wirklich alle sehr ans Herz gewachsen, was sich hoffentlich jetzt nicht blöd anhört, aber ich meine es so. Einige kenne ich nun schon persönlich, mit anderen emaile ich privat. Ich nehme Anteil und erfahre Anteilnahme. Dafür bin ich dem KK sehr dankbar. Und 
Wolf, Du hast recht, dieser Thread ist ein wunderbarer Ort für Betroffene 
und Angehörige!
Was habt Ihr doch für'n Glück, dass es heute so stürmt und bläst, sonst hättte ich gar nicht gefragt, ob ich mal an den PC dürfte. Liebe 
Gerti, ich schicke mal ein dickes Kraftpaket mit guter Seeluft, denn die macht auch Appetit! Ich hoffe und wünsche Euch, dass sich Heinz Befinden bald bessert unter der Gabe der Extraernährung.
Liebe 
Christel, Du weißt doch: Tumor ist, wenn man trotzdem lacht! Und was ist normal? Ich möchte in 
einer Beziehung mein altes Leben nicht zurück, auch wenn sich das für Euch vielleicht so liest, als ob ich eine faule Socke wäre, was nicht der Fall ist. Ich möchte nicht wieder arbeiten gehen müssen, denn dann könnte ich nicht so leben, wie ich jetzt lebe, siehe oben.
Liebe 
Astrid, so wie Du denke ich manchmal in Bezug auf meinen Sohn, doch dann sage ich mir, er ist noch jung, warum soll er sich bei jedem Besuch nur mit mir abgeben, wenn er sein soziales Netz nicht pflegt, fehlen ihm die Freunde, wenn er sie mal nötig braucht. Aber es ist so, in Bezug auf meine Eltern überlege ich auch, müsste ich mich öfter melden, sie öfter besuchen? Vermutlich verfolgen einen diese Überlegungen ganz unabhängig von Erkrankungen, sie haben auch mit der biologischen Uhr zu tun, die möglicherweise mal verkehrt herum tickt...
Liebe
Gloria, ich hoffe, dass die Therapien recht viel bringen, bevor wir in See stechen, und eines hoffe ich ganz besonders, dass wir ein paar Tage "goldenen Oktober" genießen können, nachdem der September nun auch fast vorbei ist und sich nicht nur von seiner schönsten Seite zeigte.
Liebe 
Christina, Tanja, Biba, Erika, Hermann, Ulla und alle anderen, die hierher kommen zum vorbeilesen oder auch schreiben, ich wünsche Euch ein behagliches und kuscheliges Wochenende, den oben angesprochenen sowieso.
Michaela
