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Alt 12.10.2007, 21:25
claudiab claudiab ist offline
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Unglücklich Brustkrebs und Cluster-Kopfschmerz

Hallo Ihr Lieben,

ich habe mal eine Frage und hoffe, es gibt Antworten….

Ich wurde letztes Jahr brusterhaltend operiert, hatte 6 x FEC bis Januar diesen Jahres, danach 33 Bestrahlungen und nehme seit Februar 2007 Tamoxifen.

Im Jahr 2002 wurde bei mir „Cluster-Kopfschmerz“ (auch Bing-Horton-Syndrom genannt) diagnostiziert. Es handelt sich hierbei um einen plötzlich auftretenden einseitigen Kopfschmerz, teilweise wohl mit Migräne vergleichbar. Diese Schmerzen sind fast nicht auszuhalten (ich habe es mit „Wehen im Kopf“ verglichen), ein Gefühl, als ob jemand mit einem glühenden Messer hinter dem Auge schabt, verbunden mit Zahn- und Halsschmerzen (einseitig). Dieser Schmerz hält ca. 2 – 3 Stunden an und wird dann schwächer. Verbunden, im Gegensatz zur Migräne, ist die Unruhe, ich muss durchs Haus laufen, könnte mit dem Kopf an die Wand schlagen – es ist nicht auszuhalten…. Diese Phase kommt gerne im Frühjahr oder Herbst, hält etwa 6 – 8 Wochen an und ist dann einfach wieder vorüber. Was bleibt ist die pure Angst vor neuen Attacken. Ich habe damals, als ich noch nichts über diese Krankheit wusste, oft nicht mehr leben wollen, weil es einfach nicht auszuhalten ist.
Mein Neurologe hat mich mit Verapamil 40mg eingestellt, für die akuten Schmerzen habe ich Imigran Inject (eine Substanz, welche subkutan gespritzt wird). Diese setze ich mir in den Oberschenkel und nach ca. 10 – 15 Minuten ist es vorbei – wie ein Spuk! Bis zur nächsten Attacke, die irgendwann in ein paar Stunden sicher wieder kommt.

Nun – ich war seit 3 Jahren schmerzfrei, keine Attacken, nichts. Seit ca. 3 Wochen hat mich dieser Dämon wieder, meistens morgens gegen 4 Uhr werde ich wach und dann geht es los – ohne Vorwarnung!

Ich bin total verzweifelt, da ich seit Juli wieder arbeite und morgens nur noch fertig bin und für den Rest des Tages zu nichts mehr zu gebrauchen. Außerdem begleitet mich den ganzen Tag auch noch die Angst, die nächste Attacke könnte gleich kommen.

Meine ganze Hoffnung, welche ich mir langsam wieder aufgebaut habe, ist dahin, Verzweiflung macht sich breit.

Ich habe mich schon gefragt, was ich noch aushalten muss, wofür und wie lange? In den letzten Tagen verlässt mich langsam aber sicher der Lebensmut.

Hat hier jemand ähnliche Erfahrungen oder vielleicht Tipps für mich? Vielen Dank,

liebe Grüße ,

Claudia
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Dauer, Zeit und Raum sind wie Brandungsschaum,
der verweht, indes die Flut sich wendet
- doch das kleinste Sein schließt ein Wesen ein,
das von Anfang ist und niemals endet.
(Carl Zuckmayer
)
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