AW: Stammtisch
Hallo Petra,
ich fände es auch schön, den Austausch weiterzuführen. Wir alle haben uns getroffen, als wir mehr oder weniger unfähig waren zu wissen, wie unser weiteres Leben aussehen soll. Unvorstellbar damals der Gedanke, dass auch ganz Alltägliches wieder wichtig werden könnte. Dass es wieder positive Gefühle geben kann. Und ja, auch ich wollte es gar nicht hören, nicht lesen, denn der Schmerz war viel zu groß und jeder Gedanke an ein "neues Leben" hatte den Beigeschmack von Verrat.
Den Weg zu uns selbst, ich weiß nicht ob ich ihn wirklich schon gefunden habe, er ist unterschiedlich verlaufen, verläuft unterschiedlich, ist von den eigenen Lebensumständen geprägt, und davon, wie bereit unsere Seele schon ist, sich auf ein DANACH einzulassen. Ich glaube, ich bin ganz gut dabei, habe es nicht alleine geschafft, aber muss man das?
Und noch immer bin ich dabei, zu verarbeiten, noch immer tun sich Schubladen auf, erkenne ich mich selbst wieder. Vogelperspektive? Ja, manchmal habe ich das Gefühl, ich bin stummer Beobachter von mir selbst, komme mir vor, als hätte ich tatsächlich zwei Leben, wundere mich über mein abhandengekommenes Zeitgefühl. Schon, erst?
Ja ich würde mir auch den Austausch wünschen, heute einige Zeit auf dem Weg durch die Trauer weiter. Warum nicht auch erzählen, wie es gehen kann, wie der Frieden wenigstens zeitweise Einzug hält. Verbunden im Schmerz kennengelernt. Warum den Kontakt beenden, wenn hin und wieder positive Geschichten wieder in unserem Leben Einzug halten, warum nicht auch das Schöne teilen?
Wünsche euch allen einen guten, stressfreien Tag.
LG
Andrea
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Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι
και δεν επέστρεψες
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