AW: Mantelzelllymphom
Heute möchte ich mich mal wieder melden, ich bin gezwungenermaßen zu Hause, ich habe einen komischen Schwindel, der mich aber ziemlich hin und her schwanken lässt und somit eine Bus-/Bahn-/Strassenbahn-Fahrt nach Freiburg nicht zulässt, nicht dass ich meinem Mann in der Klinik noch liegenderweise Gesellschaft leisten muss.
Seit nunmehr ca. 10 Tagen liegt mein Mann auf der Intensivstation in einem Tiefschlaf (künstlichen Koma), er hat vom Mund zur Lunge hin einen Schlauch (der Name fällt mir im Moment nicht ein, wie das Ding heißt) durch den Hals bekommen, damit er Atemhilfe hat und die Lunge abgesaugt werden kann. Die Atmung geht leider noch nicht regelmäßig. Das Herz ist etwas ruhiger geworden, aber Leber und Nieren sind sehr geschädigt. Für die Nieren ist er seit Tagen an der Dialyse angeschlossen, damit diese einigermaßen arbeiten. So langsam wollen sie ihn wieder aus diesem Tiefschlaf zurückholen, gestern hat er leicht die Augen geöffnet, es kann sich bestimmt kaum jemand vorstellen, was das für ein Moment ist, er hat mich angeschaut, hatte sogar Tränen in den Augen und ich denke, dass er mich gehört hat.
Heute wollen sie eine Knochenmarkpunktion machen, denn es wird immer noch mit der Transplantationsabteilung zusammengearbeitet, ausserdem soll er heute einen Luftröhrenschnitt bekommen, damit man ihm den Beatmungsschlauch im Mund entfernen kann, da er auch ziemlich schmerzhaft sein soll. Es ist noch vieles mehr, was nicht in Ordnung ist, die Blutgerinnung stimmt nicht, die Mundschleimhaut ist katastrophal. Soweit ich kann, gehe ich jeden Tag zu ihm, auch wenn er im Tiefschlaf ist, ich rede mit ihm, und streiche ihn, und hoffe auf ein kleines Wunder..............
Liebe Grüsse an alle
Monika
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