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Alt 29.10.2007, 18:56
Sabine44 Sabine44 ist offline
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Registriert seit: 01.03.2007
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Standard AW: ich halte es nicht mehr aus

Hallo, Ihr Lieben,

gestern war der Geburtstag unserer Töchter. Ihren Zwanzigsten haben wir während der ersten Chemo begangen, letztes Jahr war die Welt relativ heil und dieses Jahr .....

Ich hatte sehr viel Angst vor diesem Tag, habe deshalb auch die ganze Familie eingeladen, doch dann ging es ganz gut. Wir waren zu dritt am zeitigen Nachmittag auf dem Friedhof, auch dort war es nicht so furchtbar, wie ich es mir ausgemalt hatte.
Dafür zieht es mich heute ganz weit herunter.

Diese Zweifel an seiner Existenz sind etwas besser geworden, das war wie eine Phase.

Wie gestaltet Ihr den Alltag? Geht Ihr wieder arbeiten?

Ich geht schon seit wenigen Tagen nach der Beerdigung wieder, mit kleinen Unterbrechungen. Da ich als Lehrausbilder für benachteiligte Jugendliche tätig bin, habe ich am Tag meist gar keine Zeit für negative Gedanken. Ich funktioniere recht gut. Ich scherze mit ihnen und arbeite aktiv mit meinen Kollegen zusammen. Dort wird sicher vermutet, dass es mir schon wieder gut geht. Aber ich habe bald keine Kraft mehr. Ich kann mich kaum selbst motivieren und dann noch andere, die sowieso kaum Lust zu etwas haben.

Nur, zu Hause fällt mir die Decke erst recht auf dem Kopf.

Ich habe mir einen Kurantrag besorgt. U. a. mus die Krankenkasse die Krankschreibungen der letzten Jahre eintragen. Dann bekommt man den Dank, dass man sich auf Arbeit schleppt!

Wenn ich wieder mal so unten bin, denke ich, es sind erst gut vier Monate vergangen, was willst du eigentlich...

Ich weiß, dass er nicht wieder kommt und möchte auch, dass er nicht mehr leiden muss. Aber der Sinn des Lebens ist nicht mehr da. Das können auch die Kinder nicht ersetzen. Das ist einfach einen andere Ebene.

Und jetzt ist es auch noch so früh dunkel, so ein Abend dauert doch ewig...


Viele Grüße

Sabine
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