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Alt 23.11.2007, 18:39
Lasna Lasna ist offline
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Standard AW: Über den Tod reden - Wie und wann?

Liebe Martina,

Es tut mir so leid, dass auch du zwei liebe Menschen an diese verdammte Krankheit verloren hast. So wie deine Schwiegermutter aus deinen Erzählungen klingt, könnte es meine Mutter sein. Gerade heute hat sie gesagt, dass sie nächste Woche schon wieder normal gehen können wird - obwohl es von Tag zu Tag schlechter wird! Das tut mir so weh, dieser verzweifelte Optimismus. Aber ich habe akzeptiert, dass sie nicht über den Tod sprechen will. Sie will es so. Ich hoffe, ich kann bis zum Schluss bei ihr sein...

Liebe Mona,

Wir kennen uns ja schon aus dem EK-Forum. Wie geht es dir denn? Du Liebe, hast selbst so viel um die Ohren und so schwere Sorgen und hilfst auch noch uns Angehörigen! Hast du deinen letzten Chemozyklus schon beendet?
Danke für deinen Tipp mit der psychologischen Beratung. Meine Mama hat ja schon seit Beginn ihrer Erkrankung eine Psycho-Onkologin, die ihr sehr geholfen hat. Ich selbst werde, wenn sie einmal nicht mehr bei uns ist, sicher auch eine Therapie machen.
Ich glaube auch, dass der Tod nichts Schlimmes ist, nur das Leid, das ihm vorangeht, kann ich so schwer mitansehen.
Liebe Mona, du bist noch weit entfernt von so schweren Gedanken! Ich wünsche dir alles, alles Gute!

Liebe Birgit,

Danke, dass auch du als Betroffene dir unsere Sorgen anhörst! Dafür gebührt dir wirklich großer Dank.
Mir ist gerade heute klar geworden, dass ich Mamas Wunsch - oder ihre Realitätverweigerung? - einfach akzeptieren muss. Ich will es ihr nicht noch schwerer machen. Ich versuche, so viel Zeit wie möglich an ihrem Bett zu verbringen. Heute musste ich mich das erste Mal richtig zusammennehmen, um nicht weinen müssen. Das will sie sicher nicht sehen. Ich kenne sie so gut wie keinen anderen Menschen sonst. Und genau deshalb werde ich mir euren Rat zu Herzen nehmen und diese Zeit so durchstehen, wie meine Mama es für richtig hält...

Liebe Simone,

Es berührt mich sehr, was du seit August durchgemacht hast. Und ja, ich bin in einer ganz ähnlichen Lage. Meine Mama will einfach nicht der Realität ins Auge sehen. Gerade mal über die Sparbücher haben wir einmal nebenbei geredet. Ansonsten will sie noch immer so normal wie möglich leben. Und ich bemühe mich, ich bringe alle meine Kräfte auf, um halbwegs normal zu sein, wenn ich an ihrem Bett sitze. Auch wenn ich schreien könnte vor Schmerz. Aber ich erzähle ihr eben Dinge, die sie wenigstens zum Schmunzeln bringen. Diese Bilder schließe ich schon heute ganz tief in mein Herz ein. Wenn alles vorbei ist, werde ich therapeutische Hilfe annehmen. Was tust du, um deine Trauer irgendwie zu ertragen? Du klingst so traurig... und trotzdem befasst du dich noch mit den Sorgen von uns bzw. mir. Du bist sicher ein ganz starker Mensch!

Ihr Lieben, ich danke euch für eure Worte und Ratschläge. Es ist mir erst jetzt klar geworden, dass ich es eben akzeptieren muss und werde. Ich hoffe, ich stehe die Zeit, die nun vor uns liegt, durch...

Ines
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