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Alt 26.11.2007, 09:04
Michael_D Michael_D ist offline
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Standard AW: Auch mein Papa..........

Hallo Peggy,

ein Mischtumor ist in der Tat selten, kommt jedoch durchaus vor. Die Behandlung eines Mischtumors wird vermutlich von Fall zu Fall entschieden, ich glaube, hier gibt es keine Standardtherapie. Mittel wie z.B. Cisplatin oder Carboplatin werden aber grundsätzlich für Kleinzeller und Nichtkleinzeller eingesetzt. Du kannst ja einmal genau erfragen, was Dein Vater erhält, gerne lasse ich Dir nähere Informationen zu den Therapien zukommen.

Die Frage, ob (weitere) Metastasen kommen, kann niemand beantworten. Grundsätzlich gilt: Heilung kann nur eine Operation herbeiführen (Ausnahmen bestätigen die Regel). Möglicherweise wird angestrebt, den Tumor mit einer Chemo zu verkleinern, um ihn dann zu entfernen (man nennt das "neoadjuvante Chemotherapie"). Ob dies möglich ist, werden die Ärzte im Einzelfall entscheiden, hier sind viele Faktoren zu berücksichtigen (z.B. Lage des Tumors, Lymphknotenbefall, Allgemeinzustand . . .).

Wenn Dein Vater "nicht alles wissen will", ist das etwas, was man durchaus respektieren sollte. Meiner Meinung nach sollte man sich immer danach richten, was der Betroffene selbst wünscht: will dieser komplett informiert werden, dann sollte man dies auch tun. Auf der anderen Seite sollte man sich auch immer fragen: Was ändert das vollständige Wissen? Die Krankheit nimmt so oder so ihren Verlauf, ganz gleich, ob der oder die Betroffene vollständig informiert ist. Wenn die Person dann nun weiß, daß sie nicht mehr lange zu leben hat, fällt es ihr womöglich schwer, die noch verbleibende Zeit möglichst zu genießen. Auf der anderen Seite nimmt man der Person jedoch auch die Möglichkeit, mit sich und der Welt "ins Reine" zu kommen.

Dies ist alles ein sehr schwieriges Dilemma. Außerdem möchte ich das als grundsätzliche Ausführungen verstanden wissen und nicht auf Euren konkreten Einzelfall bezogen. Nach langjährigem Umgang mit dieser Krankheit und der Bekanntschaft einer großen Zahl Betroffener und Angehöriger empfehle ich: "Soviel Information wie vom Betroffenen gewünscht". Wichtig ist jedoch, daß zumindest ein(e) Angehörige(r) bzw. Vertraute(r) "im Team" ist, welcher den Draht zu den Ärzten hat und deren Entscheidungen und Empfehlungen kritisch hinterfragt.

Alles Gute für Euch. Bei Rückfragen stehe ich Euch gern zur Verfügung.

Michael
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