AW: Leere
Mir geht es genau so. Seit 2 Wochen ist meine Mama nun schon endlich von ihrem Leiden erlöst und meine Gefühle fahren noch immer Achterbahn.
Am Anfang war da nur unsägliche Erleichterung, dass alles vorbei war. Ich habe mich auch - ganz egoistisch - erleichtert gefühlt, dass es auch für mich vorbei war: das Hoffen, die Angst, jeden Tag der Gedanke, was noch alles kommen wird. Da war ich sehr friedlich und innerlich versöhnt. Und ich habe mich überhaupt nicht verlassen gefühlt. Klar habe ich geweint, aber es war keine schmerzhafte Trauer in mir.
Seit einigen Tagen geht es aber zeitweise richtig bergab. Da schlägt der Verlustschmerz voll zu. Es geht mir nicht gut dabei, aber ich weiß, dass diese Phase notwendig ist und weiß vor allem, dass es irgendwann wieder aufwärts geht. Dann tröstet mich auch der Gedanke, dass Mama jetzt endlich frei und geheilt ist und ich spüre die Liebe und Sehnsucht zu ihr.
Und dann gibt es wieder Tage, an denen ich gar nichts fühle. Ich funktioniere, scherze sogar und beobachte mich selbst dabei - staunend. Es tut gut zu wissen, dass ich nicht abnormal bin. Eure Berichte bestätigen ja, dass es auch anderen so geht.
Zur Uhrzeit: Ich wache auch oft um 7:15 auf...
Heute ist die Urnenbeisetzung und ich fürchte mich irgendwie davor.
Ines
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