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Alt 27.12.2007, 18:45
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tatin tatin ist offline
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Standard AW: Mit 30 Jahren alleine

Hallo Nadin!

Wo fange ich an, wo höre ich auf. Erst mal tut es mir unendlich leid das auch du in so jungen Jahre die Liebe deines Leben hergeben mußt. Aber ein sollst du wissen. Sie sind immer bei uns. Ich habe nach dem Tod von Thomas ein Buch gelesen, da hätte ich lieber mal vorher gemacht.

Ich fang mal an. Thomas hatte ziemlich starke schmerzen und war dann im Krankenhaus. Dort waren sie sich anfangs auch sicher das sie alles gut in griff bekommen.
Dann wurden die Werte immer schlechter und Thomas ging es immer schlimmer. Mit Schmerzmitteln konnte man alles etwas erträglich aber noch lange nicht gut machen. Er schlief sehr viel und war auch oft nicht wirklich ansprechbar. Ich habe bei ihm im Zimmer gewohnt. So wie im Jahr davor als er beinahe gestorben wäre. Ja, ich habe zweimal loslassen müssen. Er ist dem Tod nochmal von der Schippe gesprungen.
Nun saß ich jetzt ein zweites mal Tag und Nacht an seinem Bett. Eines Abends habe ich ihn losgelassen. Habe Gott geben ihn von seinen Schmerzen zu befreien. Ich wußte von Thomas wenn es kleine Chance mehr gab dann wollte er in Frieden sterben. Die Ärzte konnten nicht sagen, ob es Tage, Wochen, Monate noch so weitergeht.
Ich habe alles für die Pflege zu Hause bestellt. Aber aufgrund seiner Dialyse, Blutgabe..war es nicht möglich. An dem Morgenals er starb, saß ich weinend an seinem Bett und mußte ihm sagen das es nicht geht. Ich ihm seinen wunsch nach Hause zu gehen nicht erfüllen kann. Er hätte nicht mal mehr die Fahrt überlebt.
An dem Morgen hatte er starke Schmerzen, so wie noch nie. Sie haben ihm noch mehr angehängt und ein Narkosemittel. Er wurde ruhiger, bekam ein ganz entspanntes Gesicht. Er hat mir gesagt wie arg er mich liebt und das er nur noch schlafen möchte. Ich bin so müde. Ich kam später noch einen ganz dicken Kuss von ihm. Mein Abschiedskuss. Nur das wußte ich in dem Moment nicht, daß das mein letzter Kuss von ihm sein wird.
Als sein Vater kam, wollte Thomas was zu mir sagen. Ich weiß bis heute nicht was. Habe es einfach nicht verstanden. Dann haben seine Augen geflimmert und er ist eingeschlafen für immer. Meine Mutter und ich habe ihm die Hände gahalten. Ich habe sein Gesicht in meine Hände genommen ihm einen Abschiedskuss gegeben udn ihm gesagt er soll nie vergessen wie sehr ich ihn liebe, das er gehen darf, das es ok ist wenn er geht und ihm auch keiner böse ist, er nicht mehr kämpfen braucht und er dann keine schmerzen mehr hat.
Die Krankenschwestern haben sich hinterher bei mir bedankt wie schön, ruhig und einfach ich es Thomas gemacht habe zu gehen. Ich habe es so aus meinem unterbewußtsein gemacht.
Muß sagen im ersten Moment war ich erleichtert. Zu einem das es ein so schöner und friedlicher Tod war und zum anderen das er nun keinen Schmerzen mehr leiden muß.

Falls ich etwas wirr geschrieben habe zu verzeihe mir. Ich habe es mir nun nimmer durchgelesen. Würde eh nicht mehr viel sehen vor Tränen. Aber scheu dich nicht mir zu schreiben. Auch gerne ne PN! ich helfe gerne. Vorallem weil ich nun weiß was es heißt einen geliebten Menschen zu verlieren und mit der Trauer versuche zu leben. Besser gesagt ich versuche zu überleben mir all den wunderschönen Erinnerungen an meinen über alles geliebten Schatz!


Viele liebe Grüße und ganz viel Kraft für euch zwei!

Kathrin
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25.09.1976-12.06.2007
Menschen treten in unser Leben und begleiten uns eine Weile.
Einige bleiben für immer, denn sie hinterlassen ihre Spuren in unseren Herzen
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