AW: Mit 30 Jahren alleine
Liebe Tatin,
die Erfahrungen, die Du mit deinen Mitmenschen machst, erlebe ich auch gerade genau so wie Du.
Mei Mann ist am 6. Dezember an Magenkrebs gestorben und seitdem haben sich sogenannte "gute" Freunde komplett von mir zurückgezogen. Seinen besten Freund hab ich seit der Beerdigung nicht mehr gesehen, mein Schwager hat sich seitdem auch nicht mehr gemeldet, nicht mal bei meinem großen Sohn, der sein Patenkind ist.Vielleicht ist es ihre Art, mit der Trauer umzugehen, indem sie den Kopf in den Sand stecken und so tun, als ob nichts gewesen ist? Ich weiß es nicht, aber ich finde dieses Benehmen einfach nur ätzend. Und dann wird noch groß getönt, wenn ich mal Hilfe bräuchte, soll ich mich melden. Vielen Dank! Bei solchen Leuten melde ich mich bestimmt nicht!
Aber es gibt auch noch die Freunde, die von selber kommen,die ich anrufen KANN, weil sie sich nicht schon vorher zurückgezogen haben, die auch nach der Beerdigung bei mir vorbeigekommen sind und geschaut haben, wie es mir geht.
So trennt sich die Spreu vom Weizen!
Dass Du Dich verändert hast, ist vollkommen normal,vielleicht musst Du den Anderen mal sagen, dass Du nach diesem Einschnitt in Dein Leben nicht einfach zur Tagesordnung übergehen kannst. Klar, wer es nicht selbst erfahren hat denkt vielleicht, dass es nach einem halben Jahr oder so wieder ok ist-- aber wir wissen, dass es nie wieder so sein wird, wie vorher.
Wenn Dich was verletzt-- SAG es!
LG Christiane
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