Thema: September
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Alt 12.01.2008, 14:18
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struwwelpeter struwwelpeter ist offline
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Standard AW: September

Das ist der Tanz auf dem Vulkan oder doch das verflixte 7. Jahr!


Die Tränen laufen, ich kann sie nicht bremsen! Und dann lese ich eure lieben Zeilen und danke jedem Einzelnen sehr dafür, noch besser abgefangen werden kann ich wirklich kaum woanders. Was soll ich sagen, ich bin eh ziemlich sprachlos geworden, begreife immer noch nicht welche Bedeutung das alles für mich in Zukunft haben wird, friere und mir ist einfach nur übel. Das sind die Nerven, das ist die emotionale Lage die alles im Moment ins Wanken bringt. Geschlafen: ich habe mich mit einer Schlaftablette in Sicherheit gewägt, Sicherheit zu schlafen, traumlos und ohne Angst. Aber......dem war nicht so, dieser Tag hat meine Nacht mit Alpträume angefüllt, ein Szenario das sicher nicht real war und heute Morgen konnte ich mich auch daran nur noch Bruchstückweise daran erinnern.
Alles fühlt sich just in diesem Moment noch so unwirklich an, meine Gedanken spielen total verrückt! Es ist fast wie eine Autofahrt: voller Panik und ich sehe nur dieses ein Schild! Austherapiert, an jeder Ecke!
An dieser Stelle möchte ich trotzdem einiges zur Planung der Stammzellenmobilisation sagen. Ja, es gibt ein neues Medikament und es ist eine Studie. Das Problem wird wahrscheinlich nicht einmal daran liegen das nicht annähernd genug Stammzellen gesammelt werden können, sondern das Hauptproblem wird die Transplantation sein. Also ich gehe schon davon aus das genügend Zellen gesammelt werden können, selbst wenn es über einige Tage ginge. Nur, die Stammzellen werden mit ziemlicher Sicherheit nicht anwachsen!
So wie bereits vor einem 3/4 Jahr auch schon, hatte alles bis zu diesem Punkt geklappt. Es waren gerade genug Stammzellen vorhanden. Das Anlegen der Kulturen über Wochen hinweg in mehreren Versuchen zeigt das es nicht möglich ist das die Stammzellen anwachsen. Mein Arzt meint auch es sei auf jeden Fall einen Versuch wert, das trifft natürlich exakt meine Meinung. Ganz so optimistisch hat er sich allerdings auch nicht angehört, weiß er doch um das tatsächliche Problem. Er selbst beschrieb meine Situation und den Verlauf für einen "normalen Morbus Hodgkin als extrem außergewöhnlich. Aber......was habe ich dabei zu verlieren, nichts.
Ich bin stets ein Optimist, bin jetzt wieder einmal ins Straucheln geraten und muss mich erst in einer neuen Situation zurecht finden. Es ist eine unbequeme und lästige Angelegenheit, doch wenn ich nach dem MORGEN schauen möchte, sollte ich mich mit dem HEUTE vertraut machen.
Der neue Versuch die Stammzellen zu mobilisieren ist ein Versuch wert, doch Hoffnung.... (ganz ehrlich) mache ich mir nicht...viel. Es wäre falsch mich dieser Illusion hinzugeben und dann direkt den nächsten Absturz zu erleben. Ich bin und bleibe auch Realist, ich glaube nicht das dies ein Fehler ist, oder ?
Ich danke euch Allen für eure liebe Unterstützung und ich werde auch weiterhin bemüht sein, mein Leben mit den vielen Facetten die es mir bietet genießen! Ich weiß ich bin nicht alleine mit meinem Problem, ich kann nach wie vor nach rechts und links schauen, und die Traurigkeit findet sich an vielen Stellen. Heute ist es noch ein tiefes Tal durch das ich mich bewege, doch soll es mich nicht hindern, über den "September" hinaus zu schauen! Und ganz bewusst setze ich jetzt wieder ein Bild ein, voller Leben, für die Jahreszeit sicher zu früh, dafür ist der Blick nach vorne erkennbar! Und es ist schön.......Übrigens: eure Unterstützung und viel mehr habe ich, dessen bin ich mir bewusst, Danke!





Danke, dicke Knuddler und Kraftpakete für Jeden

Liebe Grüße
Ina

Geändert von struwwelpeter (12.01.2008 um 14:44 Uhr)