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Alt 05.02.2008, 11:30
Liskatze Liskatze ist offline
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Standard AW: Völlige Verleugnung des Brustkrebs

Ein liebes Hallo in die Runde,

ich möchte Euch allen noch einmal für die vielen mutmachenden Antworten danken, jetzt bin ich mir absolut sicher, mit der Unterstützung für meine Freundin auf dem richtigen Weg zu sein - ich werde sie in ihrem Glauben lassen und da schon irgendwie mit durchkommen.

Bitte nicht falsch verstehen, ich will hier nicht jammern, schließlich bin ich nicht von der Krankheit betroffen und werde vermutlich nicht bald sterben - aber es kostet jeden Tag eine große Portion Selbstbeherrschung, mir den Blödsinn anzuhören, den meine Freundin da im Moment verzapft...

Ja, Marion, genau so wie Du zurecht schreibst, daß es eben KEIN Eiterpickel ist, genau so versucht meine Freundin mir ihre Krankheit zu verkaufen. Sie verweist mit lachender Überzeugung darauf, wie schon die vielen Wunden sich jetzt entwicklen und glaubt von sich selbst, in den Augen der Ärzte ein medizinisches Wunder zu sein. Klar, daß Rötungen zurückgehen können und Wunden die fachmännisch behandelt werden erst mal besser aussehen als solche, die nicht behandelt werden, das leuchtet wohl jedem kleinen Kind ein - aber davon gehen sicherlich Eiterpickel weg, aber eben mit Sicherheit kein Krebs!

Die Äußerungen meiner Freundin erschüttern mich von Tag zu Tag mehr, es überrascht mich immer wieder, wie tief diese aberwitzige und letztlich selbstzerstörerische Überzeugung in ihr drin sitzt - so etwas hätte ich nicht für möglich gehalten. Am Wochenende habe ich zwei mit flüchtig bekannte Frauen getroffen, die sich in den letzten Wochen von meiner Freundin zurück gezogen haben - ich habe gar nicht erst versucht, diese Frauen wieder umzustimmen, es hat keinen Sinn, die packen diese irren Äußerungen einfach nicht und richten für die Psyche unserer gemeinsamen Freundin wohl weniger an, wenn sie unter fadenscheinigen Ausreden nicht mehr hingehen.

Ich habe durchaus Verständnis für diese beiden Frauen, zumal eine der beiden einen Ehemann hat, der vor vielen Jahren von genialen Ärzten vom Krebs geheilt wurde. Da fällt es dann doppelt schwer, sich diesen nach-außen-Ablaufen-lassen-Blödsinn anzuhören, der mit Sicherheit tödlich ist.

An Ilse - was meinen Mann betrifft, er hat es inzwischen geschluckt, war am Wochenende mit im Krankenhaus und hat brav die Klappe gehalten, was seine Ansichten betrifft - ich habe den armen Kerl aber auch ganz schön gebrieft... Als wir wieder draußen waren war er total entsetzt.

Das was ich jetzt sage, mag für viele hier unendlich brutal klingen - aber es ist meine und unsere Überzeugung... Meine Freundin wird wohl in den nächsten Tagen entlassen werden, aber vermutlich nie mehr in ihrem Beruf arbeiten können... Wir beide sagen nur "ZUM GLÜCK" - sie ist Heilpraktikerin, langsam aber sicher schwant mir, was sie in den letzten Jahren in ihrer Praxis gemacht haben mag und warum sie immer so hart gegen jegliche Schulmedizin geschossen hat. Ich denke es ist besser, wenn ein Mensch mit diesen medizinischen Überzeugungen seine Tätigkeit wohl nicht mehr ausüben kann.

Allerdings frage ich mich jetzt, ob das eine generelle Einstellung unter Heilpraktikern ist, oder ob meine Freundin da nur irgendwann auf ein falsches Gleis gesprungen ist - schlimm genug das alles!

Liebe Grüße in die Runde von

Silvia