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Alt 17.03.2008, 17:37
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Rudolf Rudolf ist offline
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Registriert seit: 07.05.2003
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Standard AW: Nach Teilresektion geheilt - oder nicht?

Hallo Gregor,

1. vertraue Deinem Arzt, der Dir gesagt hat, daß Du geheilt bist . . . und genieße das Leben, besinne Dich auf das wirklich lebens- und liebenswerte.

2. laß Dir einen ganz kleinen Zweifel übrig, damit Du nicht leichtsinnig und übermütig wirst. Und mach die nötigen Nachsorgeuntersuchungen. Mögen sie Dir immer wieder bestätigen, daß Du wirklich geheilt bist, und jedesmal ein Grund zur Freude sein.

Anders formuliert: Mit p1A hatte Dein Tumor die erfreuliche Größe oder Kleinheit von höchstens 4 cm in maximaler Ausdehnung. Die Wahrscheinlichkeit, daß bereits eine Streuung stattgefunden hat, ist nicht sehr groß, aber sie ist nicht ausgeschlossen. In Prozenten kann ich sie nicht angeben, das kann niemand. (Und außerdem: die postiven Prozente betreffen immer die anderen, die negativen einen selbst!)
Also erstmal vollständige Diagnose!
M0 besagt, daß keine Fernmetastasen gefunden wurden. Dazu müssen auch Lunge (CT), Kopf (MRT) und Skelett (Szintigramm) untersucht werden.
Wurde das gemacht? Wenn nicht, ist die Feststellung M0 nicht möglich und nicht zulässig.
Der Chirurg sieht das bei der Op. nicht, auch nicht der Pathologe im histologischen Labor!

M0 ist dieses "ohne primäre Metastasierung" aus Deiner Quelle. Im Prinzip ist die Aussage der Uni Halle richtig. Aber ich würde mich nicht an die 30% klammern, denn diese Zahl bezieht sich alle Tumoren, vom kleinsten bis zum größten. Wegen der geringen Größe Deines Tumors halte ich diese Zahl bei Dir für kleiner. Aber auch 10% oder 5% sind nicht 0!
Also leider nötig:
1. vollständige Diagnose, auch zur eigenen Beruhigung,
2. regelmäßige Nachsorge, mit jedesmal deutlicher hörbarem Aufatmen.

Spätmetastasen sind unabhängig von der Tumorentfernung. Wenn es sie gibt, sind sie vorher entstanden.

Ich selber lebe seit vielen Jahren mit 1 Lungenmetastase, die in den letzten 2 Jahren nicht gewachsen ist, wenngleich ich den Eindruck habe, daß sie gern möchte. Aber die Mistel hindert sie.
Ich lebe unbekümmert, aber nicht leichtsinnig, d.h. mit Nachsorge.
Alles Gute
Rudolf
(vermutlich der älteste Hase im Forum)
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Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .

Geändert von Rudolf (21.03.2008 um 12:00 Uhr)
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