Liebe Michaela
Fürwahr ein Wespennest, in das Du da stichst. Beginn 2004 an einem G3-Tumor erkrankt mit befallenen Lymphknoten unter dem Brustbein, versuchte ich mich auch blitzartig auf den neusten Stand der Dinge in Sachen Brustkrebs zu bringen. Das machst Du gut, denn was anderer Leute Arbeit, ist unser Leben und da dürfen wir nicht darauf hoffen, dass alle Beteiligten mit demselben Engagement dabei sein werden...
Die Diskussion um Chemo ist ein ewige. Die Zahlen, die dafür sprechen sind ja nicht 90% gesichtertes Ueberleben und wenn Du es nicht machst bist Du gleich hin
Aber im Ernst: Du kannst alle Infos sammeln und musst dann letztlich auf Dein Gefühl hören. Eine Chemo zu machen ist kein Spaziergang und wenn man innerlich nicht (oder noch nicht) soweit ist, dann ist es noch schlimmer. Aber es ist eine überschaubare Zeit und sie ist zu meistern. Ich war mir damals ganz sicher, dass ich keine Zeit zu vergeben hätte und habe das volle Programm durchgemacht. Hätte ich einen G1 gehabt, keine befallenen Lymphknoten hätte meine Entscheidung vielleicht anders ausgesehen? Es ist müssig, dies zu überlegen. Nebst der klassischen Schulmedizin habe ich komplementäre Methoden begleitend oder anschliessend genutzt.
Wenn Du auf diese Studie vertraust, dann geh den Weg. Neuere Studien sagen einfach nichts oder wenig aus über die durchschnittliche Ueberlebensdauer. Wieviele leben nach 5 Jahren noch, wie viele sind metastasenfrei?
Die Angst ist ein schlechter Ratgeber, hab ich mal hier im Forum gelesen. Ja, das ist sie. Das Bauchgefühl dagegen ein Guter. Zu unterscheiden sind sie manchmal nur schwer, diese beiden Begleiter!
Alles Gute und viel Mut zu was auch immer Du Dich entschliesst!
Barbara