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Alt 24.06.2008, 11:44
mullewap mullewap ist offline
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Standard AW: Aderhautmelanom

Zum zweiten Teil meiner Erfahrungen.

Vierteljährliche Kontrolluntersuchungen beim Augenarzt und beim Hausarzt (Blutwerte und Sono der Leber und Röntgen der Lunge).

Halbjährliche Kontrolluntersuchungen in Essen.

Zwischendurch Lasern meiner künstlichen Linse beim Augenarzt. Dadurch kurzfristige Verbesserung der Sehfähigkeit wieder auf ca. 25%. Leider hält das nicht lange an.

Alle Untersuchungen waren Befundfrei. 2,5 Jahre nach dem Erkennen und der Behandlung des AM machte sich bei mir schon ein richtiges Erleichterungsgefühl breit.

Im Januar 2008 erste Schmerzen im Oberbauch. Daraufhin wurde ich in Essen, beim Augenarzt und beim Hausarzt vorstellig. Beim restlichen verbliebenen toten AM Gewebe kein rezidiv feststellbar. Alle Blutwerte in Ordnung, Sono und Röntgen keine Auffälligkeiten. Leider habe ich, was ich heute weiß, nicht hartnäckig genug auf einem CT bestanden.

Behandelt wurde ich daraufhin auf die Magenbeschwerden. Nach ca. 4 Wochen im Februar zeigte dies auch Erfolg. Keine Schmerzen mehr. Im April 2008 traten diese dafür umso stärker wieder auf. Nochmal der Versuch mit den gleichen Magenmedikamenten. Keine Besserung in Sicht. Nochmal Blutbild anfertigen lassen mit dem Ergebnis, dass ein Leberwert leicht ausserhalb der Norm liegt. Dies könne aber auch mit den ganzen Medikamenten zusammenhängen. Auf meine Frage ob es denn evtl. auch was mit der Galle zu tun haben könne, wurde auch ein Sono gemacht. Ich muß dazu sagen, von Januar bis Mai habe ich 19 kg an Gewicht verloren, da ich auf fast nichts mehr Appetit hatte und mir das Essen nur noch reinzwingen musste.

Aussage Hausarzt - Galle scheint in Ordnung zu sein, aber die Leber sieht nicht gut aus. Überweisung am 14.05.08 zum Radiologen zum CT. Nach Auswertung der Befund. Diffuse Metastasierung in der Leber.

Sofort Überweisung zum Onkologen, Leberbiopsie. Auswertung der Biopsie. Befund hat sich bestätigt. Metastasen vom AM. Nochmal Überweisung zum Radiologen. MRT vom Kopf und CT von der gesamten Bauchregion. Im Kopf keine Metastasen, jedoch eine in der Lunge.

Therapieplan für die Chemo mit dem Onkologen besprochen (der diesen mit Dr. Kämpgen von der Uniklinik Erlangen abstimmte).

Intravenöse Gabe von 250 mg Fotemustin. Am Tag eins und acht als Initialgabe. Danach immer mit 21 Tagen Abstand die nächste und wöchentlicher Blutuntersuchung dazwischen. Tag eins und acht habe ich inzwischen hinter mir. Von den vier maßgeblichen Blutwerten habe war ich bei dreien vor der ersten Chemo außerhalb des Normbereichs. Heute eine Woche nach der zweiten Chemo (ich komme gerade von der Blutuntersuchung zurück), war ich bei drei von vier wieder im Normbereich. Das ist doch schon was.

Die Befindlichkeiten nach der Infusion schildere ich mal kurz folgendermaßen. Am Tag der Infusion und am Tag danach blendend. Dann geht es 24 Std. stetig abwärts (Gliederschmerzen, Erschöpfung, starkes Abhusten, teilweise Übelkeit, kein Appetit, Schweißausbrüche). Danach wieder 24 Std. Besserungsverlauf. Nach dem fünften Tag ist wieder alles so wie vor der Chemo.

Wie lange diese erfolgt ist noch nicht festgelegt. Nach der vierten Gabe erfolgt eine Komplettuntersuchung mit MRT und CT. Sollte hier bereits ein Stillstand der Metastasierung oder gar eine Remission erfolgt sein, werden evtl. nur noch 2 weitere Gaben erfolgen. Bei einer Verschlechterung gibt es Nachschlag.

So das wars fürs erste in Kurzform. Fragen zu Details beantworte ich Euch gerne. Hätte ich alles gleich detailiert geschrieben, hätte ich wahrscheinlich das Forum damit gesprengt.

Bis demnächst, Gruß aus Nürnberg und allen Betroffenen Kopf hoch, positiv denken, das ganze als sportlichen Wettkampf betrachten, aber nur mit Siegermentalität.

Ralf

Geändert von mullewap (24.06.2008 um 11:56 Uhr)
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