Ärzte Zeitung, 30.06.2008
Radioaktive Mikrosphären zerstrahlen Lebermetastasen
Neues Verfahren mit 90Yttrium / Therapeutikum gelangt selektiv in die Leber
MANNHEIM (bd). Für Krebspatienten, deren Metastasierung sich auf die Leber beschränkt, bietet das Uniklinikum Mannheim ein neues Verfahren an: die Selektive Interne Radiotherapie (SIRT).
Projektion einer Szintigrafie-Aufnahme nach selektiver interner Radiotherapie (SIRT) auf eine MRT-Aufnahme, die vor der Therapie gemacht wurde. Grün leuchtet der Tumor in der Leber, weil 90Yttrium zur Therapiekontrolle eingesetzt wurde.
Die SIRT ist dann eine Option, wenn die Metastasen nicht mehr auf eine Chemotherapie ansprechen, nicht chirurgisch entfernt werden können und weitere lokale Methoden wie eine Lasertherapie oder Radiofrequenzablation ausscheiden.
Die Radiotherapie ist ein minimalinvasives Verfahren und erfolgt unter lokaler Betäubung. Radiologen, Nuklearmediziner und Strahlenschutzexperten arbeiten dabei zusammen. Vor dem Eingriff wird eine Gefäßdarstellung der Leber gemacht. Ein Katheter wird über die Leiste in die Leberarterie geschoben.
SIRT wird in Deutschland vor allem an Unikliniken wie München, Lübeck, Magdeburg und jetzt Mannheim angeboten. Insgesamt sei die Methode inzwischen etwa an einem Dutzend Kliniken eingeführt worden, so Schönberg.
Quelle: http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/krebs/kolorektales-karzinom/default.aspx?sid=501791