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Alt 08.07.2008, 09:51
catcin catcin ist offline
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Registriert seit: 30.06.2008
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Standard Mutter Diagnose GLIOBLASTOM IV

Liebe Forummitglieder,
Ich bin zunächst sehr froh Euch hier gefunden zu haben. Ich bin total geschockt wieviele Menschen soviel Leid, Kummer und Schmerz erleiden und miterleben müssen.

Ich (34) möchte von meiner lieben Mutter (64) berichten und es fällt mir sehr schwer und tut mir auch verdammt weh.

Bei meiner Mutter wurde im April 07 ein Hirn-Tumor entfernt. Diagnose: Glio Grad IV! Prognose: 4-11 Monate! Uns riss es den Boden unter den Füßen weg. Von heute auf morgen hat sich das Leben komplett verändert. Der Tumor konnte entfernt werden, es folgten Bestrahlung + Chemo! Die Motorik und das Laufen war einfach nicht mehr wie voher. Aber es ging, eben nur langsamer! November 07 neue Tumorbildung, OP erfolgte Januar 08 mit Gliadel ! Es erfolgten Reha-Maßnahmen usw.!
Gliadel wirkt nur 6-8 Wochen, was kommt danach? Im Mai wurden MRT-Bilder gemacht mit einer deutlichen Verbesserung ihres Zustandes. Wir waren froh und glücklich und zeitlich fühlt man sich wie auf einer tickenden Zeitbombe sitzend.
4 Wochen später verschlechterte sich ihr Zustand. Lungenentzündung - Fazit: Krankenhaus ! 4 Wochen später konnte sie nur schwer aufstehen - Fazit: Krankenhaus - Bandscheibe! Was muss sie nur alles erdulden an Schmerz ?!
Der allgemeine Zustand meiner Mutter ist derzeit nicht gut. Sie schafft es nicht mehr ordentlich aufzustehen. Sie läuft gequält mit einem Gehbänkchen. Sie merkt verstärkt einen Kopfdruck/Kopfschmerz. Die Ärzte sagen, sie ist austherapiert. Es kommt keine OP mehr in Frage, dies wäre zu gefährlich, zumal sie auch Probleme mit dem Herzen hat.
Wir sollen ihr jeden Wunsch erfüllen und die Zeit genießen. Wie kann man die Zeit genießen wenn man sich vorstellen muss, dass sie vielleicht in ein paar Wochen nicht mehr da ist, niemehr! Kein Weihnachten, Ostern - nichts. Ich halte ihre Hände, sie sind so herrlich warm, ich sehe ihre Augen, ihr Lächeln..! Und das soll bald nicht mehr sein ? Ihren Kampf gegen diese Krankheit meistert sie jeden Tag aufs Neue. Sie will es schaffen und dieser Tumor hält die Überhand.
Sie war für uns doch immer da, jeden Tag immer wenn wir Probleme hatten. Sie hat sich aufgeopfert ohne mal an sich zu denken. Sie hat neben mir geschlafen wenn ich früher Liebeskummer hatte. Es sind so viele Dinge ...!

Ich bin einfach nur traurig wütend und finde das alles unfassbar ...
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