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Alt 15.07.2008, 21:24
Mae-Geri Mae-Geri ist offline
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Standard AW: Die Zeit heilt alle Wunden?

Ja, Ihr Lieben ich bin im Streß.

Hab nach langem hin und her gestern meinen letzten Arbeitstag gehabt. Nun sollte ich mich eingentlich freuen, dass diese wahnsinns Belastung weg fällt, aber gut Ding will Weile haben. Will sagen. Das ich das jetzt hinter mir habe ist bei mir noch gar nicht angekommen. Ich kann nicht in Worte fassen, wie sehr die Arbeitssituation an mir genagt hat.

Ansonsten bestätigte sich letzte Woche mal wieder eins. Das Leben ist ein auf und ab - und ich noch immer dünnhäutig und sehr sensibel.

Ich möchte nicht zu sehr ins Detail gehen. Zum einen, weil ich selbst erst einen Weg mit der veränderten Situation finden muss und zum Anderen weil ich nicht weiß, wie sehr es mir zu steht dieses Thema hier zu erörtern. Es geht um meine Mama. Zwischen den Zeilen konntet Ihr ja immer wieder lesen, dass es Probleme gibt, die Kurablehnung war ja hier in meiner Ecke auch Thema. Meine Mutter ist mittlerweile schwer depressiv. Wieviel Kraft diese Erkrankung auch mich kostet kann ich nicht in Worte fassen. Während ich letzte Woche am 9Monats-Tag von den Veränderungen berichtet habe (Stichwort in Trauer angekommen sein / wohl fühlen) beschreibt sie es so, dass sie aufs Meer hinaus getrieben wird, weder Strand noch Ufer sieht und sie keine Kraft mehr zum Schwimmen hat, öfter unter geht als sich über Wasser hält. Am 9. hatte sie einen Termin bei einem Neurologen, der knallhart gesagt hat, dass er sie zwar theoretisch therapieren könnte sie aber die Zeit die er braucht nicht hat.
DAS war ein großer Schock für mich. Warum? Weil er mich bestätigt hat. Ich habe schon die ganze Zeit zu meinen Freunden gesagt, wenn ich mir den Allgemeinzustand meiner Mutter angucke, weiß ich nicht wie viel Zeit uns bleibt.
So richtig konnte das aber keiner der Außenstehenden fassen u. begreifen. Kam bei mir immer so ein bißchen an, wie Sandra Du steckst ja mitten drin, trauerst selbst, klar dass Du das schwärzer siehst...
Nein, ich habe es nicht schwärzer gesehen, sondern scheinbar nur realistisch.

Sie wird nun stationär in eine Klinik eingewiesen.

Genau das gleiche Spiel wie mit meinem Job: Ich müsste durch die Gegend laufen und mich freuen. ENDLICH bekommt meine Ma die Hilfe die sie braucht f für die ich seit einem Jahr!!! kämpfe. Das weiß mein Kopf auch, aber mein Bauch sagt: schon wieder bringst Du einen Deiner Eltern in ein Krankenhaus. Wisst Ihr, das macht es jetzt auch so fassbar. Ich habe schon lange eingesehen, dass meine Mama krank ist. Aber wie krank sie ist, das merke ich jetzt. Krankenhaus.

Und wenn ich damit solche Schwierigkeiten habe, dann kann ich meiner Umgebung wohl nicht böse sein...

Wir waren vorhin bei der Hausärztin. Da fragte sie mich, ob ich rauche? Nein, wie kommen sie darauf. Sie haben ein erhöhtes genetisches Risiko ein Tumorgeschehen zu Entwickeln. Brach meine Mutter in Tränen aus...

Ich les regelmäßig immer ein wenig mit, aber es kann sein, dass ich nicht regelmäßig schreibe...

Eure Sandra
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Danke!!!
PeLo 13.04.1948 - 09.10.2007
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