Liebe Maya,
ich bin entsetzt darüber, wie mit Euch in der Klinik umgegangen wurde und wird!
Das hört sich an wie aus einem schlechten Film! Wir hatten ja auch manchmal das Gefühl, dass nicht Tacheles geredet wird, aber das ist mit dem, was Ihr erlebt, auch nicht entfernt vergleichbar. Vor einer Chemotherapie
muss das Einverständnis des Patienten nach gründlicher Aufklärung seitens der Ärzte eingeholt werden! Ich glaube, wenn uns das passiert wäre, wäre ich noch nachts im KH aufgekreuzt und hätte die aufgemischt - auch wenn das gar nichts nutzen würde, da nachts eh der Prof nicht da ist ...
Zum Burkitt: Das ist eine Form des B-Zell-Lymphoms, daher widerspricht das nicht der bisherigen Diagnose, sondern ist nur eine Präzisierung. Burkitt-Lymphome zählen zu den aggressivsten, sprechen aber gerade deshalb sehr gut auf Chemo an. Vielleicht hat sich der Prof deshalb zu der Aussage hinreißen lassen (so sehe ich das), Deine Ma würde gesund entlassen. Ich denke, kein Arzt kann das in diesem Stadium sagen, und für mich weist es nur wieder auf die Überheblichkeit hin, die Ihr heute so krass erleben musstet.
Wäre ich an Eurer Stelle, müsste schon etwas passieren, damit ich dem Arzt noch vertrauen könnte. Er müsste klar erkennen lassen, dass er sein Fehlverhalten eingesteht, und zusichern, dass er Euch, vor allem aber Deine Mutter, über
alles informiert, was mit der Behandlung zu tun hat. Auch Entscheidungen müssen in Absprache mit Deiner Mutter getroffen werden.
Versuch trotzdem gut zu schlafen, die Energie brauchst Du morgen!
Liebe Grüße
flautine