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Alt 17.08.2008, 21:16
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Summer 175 Summer 175 ist offline
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Standard AW: Muss mich einreihen hier ...

Liebe Hope!
So traurig das alles für euch ist - einen riesengroßen Vorteil sehe ich dabei: bei euch geht alles rasend schnell - du sagst, die Bronchoskopie war vor 50 Stunden, und ihr habt schon eine Diagnose ... und die Chemo soll auch schon anfangen ....
Bei meiner Mutter sind es jetzt neun Wochen, alle möglichen Untersuchungen wurden gemacht (Broncho, Biopsie, CT's, Szinti, PET usw.) - aber sie hat noch immer keinen definitiven Befund (außer "äußerst bösartiger Lungenkrebs, wahrscheinlich mit Metastasen in Lunge und Knochen" laut HA-Übersetzung des Befundes ...), vom Beginn einer Behandlung ganz zu schweigen. Angeblich wüssten sie noch nicht mal, ob kleinzellig oder nicht kleinzellig ... Ich kann's nicht fassen ... Erst morgen sollen sie ihr "Urteil" bekommen ...
Ich sehe es positiv, dass sich bei euch schon was tut! Und man hat mir hier auch gesagt, ich solle die "palliative" (in unserem Fall die höchstwahrscheinliche) Behandlung nicht so negativ sehen, weil viele chronische Krankheiten (die jedoch keiner mit Krebs gleich setzt) auch nicht heilbar sind, sondern nur palliativ behandelt werden ...
Du wirst hier sehr viel klare Worte hören - vielleicht direkter, als dir zunächst lieb ist, aber auch unendlich viel Zuspruch erfahren - ich hoffe, das gibt dir Kraft, für deine Eltern gleich mit ...
Für deine Kinder wird's sicher schwierig, vor allem, weil man ihnen in dem Alter schlecht erklären kann, was wirklich ist ... Meine Tochter war 10 Jahre, als meine Mutter zum ersten Mal an Krebs (Mundboden) erkrankt ist, und ihre erste Frage war, ob die Oma denn jetzt sterben müsse ... Da steht man erst mal da ...
Was die Infektionsanfälligkeit betrifft, weiß ich bei Lungenkrebs nicht Bescheid. Eine Bekannte allerdings, die an einer Form von Lymphdrüsenkrebs leidet, bekam eine Stammzellentransplantation und ging dann nur mit Mundschutz nach draußen, auch zur Konfirmation ihres Sohnes. Vielleicht genügen ja solche Vorsichtsmaßnahmen bei deiner Mutter dann auch, wenn nicht grad die Windpocken im Haus sind? Das sollten euch die Ärzte aber sagen können.
Was die Haltung der Klinik bzw. der Ärzte betrifft, frage ich mich inzwischen gar nichts mehr ... da gibt es wohl wirklich solche und solche, und unsere Mütter sind anscheinend an solche geraten ...
Die Hauptsache ist erstmal, dass deiner Mutter jetzt geholfen wird, ich denke, das ist auch für die Psyche sehr wichtig - meine Mutter bekommt nämlich langsam auch das Gefühl, bei ihr könne man sich ja Zeit lassen
Ich wünsche euch von Herzen alles Gute,
Karin
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