AW: AHT nach den Wechseljahren
Hallo Susanne,
Ich kann nur zur Antihormontherapie aussagen. Diese habe ich ebenfalls im späteren Alter, mit gut 68 Jahren, angefangen. Die Auswirkungen bei mir waren wohl etwas unterschiedlich zu anderen Frauen: ich habe schnell an Gewicht verloren - innerhalb eines Jahres 4 Kilos, und dies trotz vielem Essen und zusätzlichen Süssigkeiten!
Die wohl üblichen Gelenkschmerzen haben mich nicht stark gestört, da ich sowieso seit Teenagerjahren an Rückenschmerzen wegen eines Unfalls leide.
Aufgefallen ist mir, dass ich zusehends an Pulsrasen gelitten habe. Ob wegen des Arimidex, kann ich nicht sagen. Es könnte auch die ganze Aufregung um den Brustkrebs gewesen sein, der mein Denken in andere Bahnen lenkte und dadurch den Impuls zum schnelleren Herzschlag gegeben hat. Jedenfalls habe ich vor zwei Jahren (nachdem ich zweimal als Notfall ins Spital eingeliefert werden musste, weil das Herz sich nicht mehr beruhigen wollte) mittels Katheter-Ablation die verursachende Stelle im rechten Vorhof veröden lassen. Seither habe ich kein Pulsrasen mehr.
Andere Beschwerden hatte ich keine, ich fühlte mich wohl, hatte keine Hitzewallungen, aber ich schien auszutrocknen und schlief sehr schlecht. Wir älteren Frauen haben sowieso kaum mehr eine ausreichende Oestrogen-Produktion, und wenn dann die AHT noch das letzte Restchen unterbindet, wird die Lebensqualität doch recht schlecht. Ich habe also nach einem Jahr die AHT abgesetzt - drei Jahre sind seither vergangen, soweit ist alles bestens.
Ich glaube mal, dass die Bekannte keine Angst vor der AHT haben sollte. Sie sollte diese Therapie jedenfalls beginnen, denn damit kann ein hormonabhängiger Brustkrebs am Wachstum gehindert werden. Und jede Frau reagiert sicher anders auf die Nebenwirkungen.
Ich wünsche von Herzen alles Gute für die weitere Therapie!
Erika Rusterholz
|