So ihr Lieben,
nachdem mein Kurzbesuch so nett aufgenommen wurde, werde ich euch mal schnell berichten, wie mein Leben momentan so ist.
Buffy wird am 24. zehn Jahre alt, aber ich finde, dass man ihr die noch gar nicht anmerkt. Bis auf eine ausgerissene Kralle hat sie auch schon lange nicht mehr gehumpelt.
Unser Kirschbäumchen ist gut angegangen und meine Mutter und ich haben uns die reiche Ernte von 4 Kirschen gut schmecken lassen! Für´s erste Jahr war das doch super! Vielleicht kann ich euch nächstes Jahr schon zum Kirschenessen einladen

Meiner Mutter geht es soweit auch gut. Sie unternimmt viel mit Freunden, arbeitet, wuselt in Haus und Garten umher und natürlich machen wir auch viel gemeinsam. Sie geht weiterhin zu dem Psychotherapeuten bei dem auch mein Vater kurz in Behandlung war und es tut ihr gut.
Tja, meine Therapeuten haben 4 Beine und beanspruchen seit letztem Jahr sehr intensiv mein Leben. Vermutlich brauchte ich einfach wieder etwas dem ich mich voll und ganz widmen kann, wie vorher Studium, Referendariat, Jobsuche und schließlich meinem Papa und seiner Krankheit. Plötzlich war da viel Raum frei... Ich habe jedenfalls meine große Liebe zu den Islandpferden entdeckt und finde es wunderbar wie man plötzlich an nichts anderes mehr denkt so wie man bei ihnen ist. Und beim Reiten natürlich ganz besonders - besonders wenn man eigentlich so ängstlich ist wie ich

Ich habe jedenfalls etwas gefunden dass mir nach wie vor sehr viel Freude bereitet.
Vor einem halben Jahr habe ich auch begonnen mit meinem Freund nach einer gemeinsamen Wohnung zu suchen und wir haben sie letztlich auch gefunden. Im September startet Renovierung und Umzug. Sie ist auch nur 3 Straßen von meiner Mutter weg und Buffy wird sie immer besuchen wenn ich zur Arbeit muss. Das Ausziehen fällt mir/uns natürlich doch sehr schwer, aber es wird wieder Zeit. Schlimm ist nur für mich, dass meine Mutter alleine zurück bleibt und natürlich dass mein Vater mir umso mehr fehlt. Er konnte ja einfach alles und ich befürchte schon, dass das Herrichten der Wohnung ein einziges Drama für mich wird, weil er an allen Ecken und Enden fehlt- mit guten Ratschlägen und tatkräftiger Hilfe. Denn ob bohren, sägen, basteln, Elektrik, mein Papa konnte einfach alles... Leider hab ich viel zu wenig davon gelernt... Das alles macht mich einfach immer noch sehr traurig...
Ihr seht, eigentlich könnte ich wirklich glücklich sein, wenn nicht alles so traurig wäre... aber was beschwer ich mich, wenigstens Krankheit und Sorge sind für mich nicht mehr allgegenwärtig, für die meisten hier aber nie zu vergessen....
Ich sende euch liebe Grüße
Susanne