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Alt 27.08.2008, 17:47
4ever hope 4ever hope ist offline
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Standard AW: Rippenfellkrebs

hallo allerseits!

mein name ist jenny, ich komme aus österreich und bin seit 02.06.08 stille leserin in diesem forum. genau an diesem tag wurde nämlich bei meinem vater (51) erstmalig der verdacht auf ein pleuramesotheliom geäussert.

alles begann bereits im juni 2007, als mein vater ständig rückenschmerzen sowie schmerzen an der linken schulter bekam. leider hatte er sich jeher bestens gewehrt, zum arzt zu gehen, doch als die schmerzen im oktober 2007 schon so schlimm waren, dass er schwer luft bekam, ging er zum orthopäden. dieser diagnostizierte ihm zwar einen bandscheibenvorfall in der halswirbelsäule, schickte ihn aber vorsichtshalber auch zum lungenröntgen. auf dem röntgenbild war der linke lungenflügel aufgrund eines pleuraergusses schon fast nicht mehr sichtbar. er kam umgehend ins krankenhaus, wo ihm das wasser punktiert wurde. weitere untersuchungen ergaben einen hochgradigen Verdacht auf tbc (hochgradiger verdacht nur deswegen, weil die tbc nie im blut nachgewiesen werde konnte – jetzt wissen wir auch, warum…), aspest in der pleura sowie eine pleuraschwarte. biopsie und untersuchen der punktieren flüssigkeit brachten keine tumorzellen hervor. nach einer woche konnte er das krankenhaus verlassen und musste mit einer 6monatigen tabletten-therapie beginnen. bis ende 2007 ging’s ihm nicht so gut, er litt unter schweißausbrüchen (vor allem nachts), starker müdigkeit und reizhusten. die schmerzen in der schulter waren jedoch weg. ab jänner 2008 ging’s dann rapide besser. im februar fuhr er dann noch zur kontrolle ins akh wien, um eine zweitmeinung einzuholen. auch der arzt in wien hat den befund bestätigt. zur pleuraschwarte hat er gesagt: „ da könnten wir reinschauen, aber wozu sollen wir schlafende hunde wecken?!“ mein vater war derselben meinung, also ging’s frohen mutes wieder ab nach hause. im februar war er wieder voll fit und ging seiner arbeit wieder nach. am 02.06.08 schließlich termin für ein „abschluss-ct“, wo der ganze horror begann. bis zur eindeutigen diagnose rippenfellkrebs am 17.07.08 vergingen 6 (!!!) unfassbare lange wochen, welche von hoffen, bangen und beten geprägt warden. pet-ct, 1. biopsie – keine tumorzellen, 2. biopsie unter dem ct – keine tumorzellen, thorakoskopie – dann die diagnose mpm. puh, da glaubt man wirklich, die welt hat aufgehört, sich zu drehen!

folgender plan wurde vom (sehr optimitischen) doc mal festgelegt: 3x chemo mit alimta/cisplatin, dann die „große op“ und anschließend nochmals chemo. vor der 2. chemo wurde ein röntgen gemacht, wobei festgestellt wurde, dass der tumor auf dem bild von 21 mm auf 16 mm geschrumpft ist. endlich mal gute neuigkeiten. gott sei dank hat mein dad auch eine positive einstellung und meint, dass er mit der hilfe meiner mutter und mir alles schaffen kann. bis dato geht’s ihm den umständen entsprechend gut. müdigkeit, geringe übelkeit, jedoch ausgezeichneten appetit und nur geringe gewichtsabnahme. lt. ärzten ein ausgezeichneter allgemeinzustand, der nun auch jeden 2. tag am ergometer aufrecht erhalten wird. seit beginn der chemo hat er jetzt aber wahnsinnige schmerzen an der seite sowie in der schulter, welche nur mit einem morphium-pflaster und schmerztabletten einigermassen im zaum gehalten werden können. hattet ihr bzw. eure angehörigen ebenfalls solche schmerzen? lt. doc drückt der tumor auf’s zwerchfell und dieses wiederum auf einen nerv!? ende nächster woche steht auch schon die 3. chemo an...

da es sich bei meinem vater nicht nur um den besten daddy der welt handelt, sondern er auch mein seelenverwandter ist, habe ich nicht vor, so schnell aufzugeben. ich habe noch unendlich viel kraft und wie ich feststellen konnte, bin ich hier nicht die einzige!

liebe grüsse
jenny
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