Erfahrungen Speiseröhrenkrebs
Hallo Sabrina,
jetzt lese ich schon seit über einem Jahr immer in diesem Forum und hab noch nie einen Eintrag gemacht. Tja, einmal muß man anfangen. Mein Vater hat auch Speiseröhrenkrebs, leider nicht operabel. Die Diagnose bekamen wir im Juli 2002. Ich kann dir sehr gut nachfühlen wie es dir jetzt geht. Es tut nur immer wieder weh zuschauen zu müssen und nicht tun zu können. Meinem Vater haben sie letztes Jahr recht schonungslos gesagt das er Weihnachten wohl nicht mehr erleben würde, aber er lebt immer noch !!!!
Er hat immer wieder Chemos und Bestrahlungen bekommen ( leider hat er Metastasen ), die er alle gut überstanden hat. Die Bestrahlungen ganz ohne Nebenwirkungen, die Chemos mit nur geringen Nebenwirkungen, so daß er sie gut aushalten konnte. Er hat auch wahnsinnig abgenommen, von 110 Kg auf 67 Kg. Es ist eine ganz schöne Zeit vergangen seit letztem Juli und ich werde nie vergessen wie schnell eine heile Welt zusammenbrechen kann. Du wirst merken wie viel ihr aushalten könnt und wie die Krankheit einander doch viel näher bringt. Ich weiß noch wie ich am Anfang immer ein schlechtes Gewissen hatte wenn ich mal lustig war, nicht grad dran gedacht habe. Bis ich gemerkt habe das mein Pa das einfach braucht und auch erwartet. Ich habe auch einen kleinen Sohn,11. Er geht mit der Krankheit von seinem Opa ganz gut um. Er hat mitbekommen wie sein Opa immer mehr abgenommen hat und eben auch nicht mehr der Opa war wie er ihn so kannte. Er fragt viel und bekommt dann auch ehrliche Antworten. Ich wünsche Dir und Euch ganz ganz viel Kraft für die nächste Zeit und nehm dich jetzt einfach mal in den Arm. Ich hoffe ich hab nicht zu durcheinander geschrieben, aber mir geht gerade das letzte Jahr noch mal durch Kopf.
Liebe Grüße
Bettina
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