Liebe Anja!

Ich hatte auch ein follikuläres Lymphom und habe auch eine Chemo hinter mir. Der Moment in dem ich die Botschaft bekommen habe, dass ich wieder gesund bin, war unbeschreiblich schön, doch gleich danach war bei mir da auch eine große Leere und die Angst alles noch mal durchmachen zu müssen. Während der Behandlung ist man in der Routine des Krankenhauses integriert, hat seine Chemotermine und handelt sich so von einem Schritt zum nächsten und plötzlich ist man gesund und muss sein Leben wieder alleine meistern und das war für mich anfangs gar nicht einfach. Dazu hatte ich eben auch große Angst vor einem Rezidiv. Mittlerweile sind seit der Diagnose 2 Jahre vergangen und es ist wieder eine neue Normalität eingekehrt, die vor den Kontrolluntersuchungen immer wieder durcheinander kommt.
Lass deiner Seele Zeit, alles zu verarbeiten. Denke mal du warst ziemlich unter Schock seit der Diagnose und da sind sicher noch viele Gefühle die verdammt weh tun und raus müssen.
Und wegen deiner Eltern rate ich dir, deinen Unmut und dein Empfinden klar zu äußern, wenn sie nicht von alleine drauf kommen. Lass dir von unsensiblen Leuten nicht weh tun, auch wenn´s, oder gerade weil´s, deine Eltern sind!
Ich wünsch dir eine ganz schönen, aufregenden Start in dein neues gesundes Leben! Ich denk an dich!

Alles Liebe
Sabine