[Tine70]

Hallo an alle,

vielen Dank für die liebe Begrüßung, im "richtigen" Leben ist es manchmal eben doch nicht so einfach zu vermitteln, was man da gerade erlebt und es tut sehr gut, freundlich angenommen zu werden.
Die Diagnose "Krebs" ist so brutal und ich hatte bislang auch nicht die leiseste Ahnung davon, wie sich das Leben von einem Moment auf den anderen verändern kann und wie schmal der Grat doch ist. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass manche Menschen in solchen Krisensituationen einfach nicht zu gebrauchen sind und schlaue Sprüche helfen niemandem- aber wer kann es ihnen verdenken, wie soll man sich in jemanden hinein versetzen, der das erlebt...Umgekehrt habe ich aber auch erfahren, wie viel in anderen Menschen steckt und wie sehr sie anderen zur Seite stehen können, obgleich ich das gar nicht erwartet hätte- allerdings sind auch das in meinem Fall häufig wieder Leute, die mit dieser Diagnose oder einer anderen schweren Krankheit auch bereits konfrontiert wurden und so ohne viele Worte verstehen, was da passiert.
Seit der Diagnose meines Stiefvaters Ende Juni ( das hört sich so distanziert an, er ist aber für meine Tochter der Opa mit allem Drum und Dran, aber das ist eine andere Geschichte) habe ich hier täglich mehrfach gelesen, war von Beiträgen einfach nur ergriffen, erschüttert, gerührt und habe auch viele Infos gezogen, konnte aber angesichts all des Leides nichts sagen. Insofern kann ich auch verstehen, dass irgendwann einmal der Zeitpunkt gekommen ist, einen Cut zu machen, um sich zu sortieren und Abstand zu gewinnen- auch wenn ich das Gefühl habe, dass ihr "zusammen gewachsen" seid und gewiss einander fehlen werdet, denn jeder trägt seinen Teil dazu bei, den anderen aufzufangen.

Ich wünsche euch einen schönen Sonntag,
Tine