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Alt 09.10.2008, 13:38
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Registriert seit: 15.02.2008
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Standard AW: Lebenslauf kleinzelliger Lungenkrebs SCLC

Hallo ihr Lieben,

tja, da denkt man jetzt ist die Richtung klar, Genuss kommt vor Kämpfen und "gute" Zeit steht weit vor "langer" Zeit.

Und trotzdem haut es rein wenn man den Bericht liest....

In der Zusammenfassung (der Bericht über die Metas umfasst inzwischen fast eine dreiviertel DIN A4 Seite und besteht nur noch aus lateinischen Begriffen) lautet es: Im Vergleich zur Voruntersuchung im September zeigt sich ein Befundprogress mit Größenzunahme des recht perihilär gelegenen Tumors und der angrenzenden Dystelektasen sowie der intrapulmonalen Filiae. Auch haben die Lymphknotenmetastasen deutlich an Größe zugenommen, insbesondere supraclaviculär beidseits als auch retroperitoneal. Suspekte Herdläsionen der Leber zeigen sich nicht ... GOTT SEI DANK... Kein Hinweis auf osteolytische oder osteoplastische Knochenfiliae. Nebenbefundlich Cholezystolithasis und kleine zystische Formation im Lebersegment VIII, DD: kleines Hämangiom.

Teilweise ist im Befund von Metas die Rede, die sich tatsächlich vom Radius her verdoppelt haben, die Tumormasse selbst hat sich dann also an den entspr. Metas verdreifacht. Es sind sehr unterschiedliche Wachstumverhalten, aber erschrocken hat mich vor allem, dass selbst die zuletzt bestrahlte Metastase am Schlüsselbein deutlich zugelegt hat. Ich dachte, wenigstens hier....

Meine Mom startet am Montag mit der ursprünglichen Chemo die zu Beginn gewirkt hatte, allerdings ohne Cisplatin, nur Eteposid in Tablettenform. Ich habe starke Zweifel ob das richtig ist und jetzt nicht die "gute" Zeit durch diese Chemo riskiert wird. Aber ich weiß es nicht. Niemand weiß was richtig ist. Fakt ist aber, dass meine Mom so das GEfühl hat dass sie selbst aktiv gegen den Tumor kämpft. Täte sie das nicht, hätte sie sich aufgegeben. Und ich hoffe sehr, dass diese Einstellung die richtige ist. Auch verspreche ich mir viel davon dass "nur" Eteposid" verabreicht wird und hoffe so sehr, dass die Nebenwirkungen ganz dezent bleiben.

Die letzten Tage ist sie relativ schlapp.... Aber es war auch viel Aufregung in der letzten Woche. "normale" Erschöpfung könnte es also ebenso sein. CT, Pfarrer, Brautkleid, Geschäfte, Kirche gucken....

Man wird so furchtbar misstrauisch und ängstlich, da reicht schon ien anders klingender Husten oder Müdigkeit, man achtet darauf und beobachtet. Nicht falsch verstehen, ich trete damit nicht an meine Mutter heran. Gar nicht. Aber in mir drinnen, nur in mir da ist es eben doch so. Herzlich willkommen ihr kleinen Monster, fühlt Euch wie zuhause.
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Liebe Grüße - Bibi
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Dankbarkeit
ist die Erinnerung
des Herzens
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