[Thessa76]

Liebe Annika

Selbstverständlich werde auch ich mich einreihen in die Schlange der Daumendrücker.
Sicher weisst Du nicht, ob es gleich Ergebnisse gibt, oder?

Wie geht es Deiner Mama heute? So seelisch? Ist sie schlimmst angespannt?
Du wirst sie begleiten, richtig? Hach... manchmal denke ich ja, die Krankheit lehrt einen auch in Demut und Geduld, bei dem, was hier alle schon so "ab"warten mussten. Und denkt man noch, man kommt langsam etwas besser klar, NEIN! Beim nächsten Mal ist wieder alles genauso schlimm.

Liebe Gitta, ich denke auch keineswegs Du spinnst. Irgendwas Gutes muss dieser Scheiss ja haben. Und wenn es das bewusstere Erleben von Momenten und Situationen ist, dann ist das schon sehr viel.
Manchmal ertappe ich mich dabei, dass ich denke "und was ist jetzt wirklich das Problem??", wenn mir eine Freundin von ihren Sorgen erzählt. Das Leben bekommt mit einer Krankheitsdiagnose von jetzt auf nachher eine andere Wertigkeit, eine Fragilität, die man eben vorher Gott sei Dank nicht kannte. Nun ist man aufgerüttelt und gefordert, damit zu leben.
Auch wir haben seit März so viel Schönes erfahren, viel Innigkeit und trotz einer Scheidung meiner Eltern einen Papa, der Gewehr bei Fuss steht und für meine Mutter da ist... das war vorher anders.
Das heisst, wir erleben plötzlich Familie, die so lange nicht mehr existiert hat. Mit (fast) allen Geschwistern..... dafür bin ich dankbar.

Und ich glaube auch, dass ich eine noch bessere Tochter bin, seitdem.....

Annika, ich drücke Euch die Daumen, schicke ganz viele Sonnenstrahlen in den Pott und hoffehoffehoffe auf gute Ergebnisse.

Alles Gute, toi toi toi

Thessa

... und Schoko-Bons gibt es doch auch sonntags an jeder Tankstelle