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Alt 21.10.2008, 10:46
Joxx Joxx ist offline
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Standard AW: Barrett-Syndrom

Liebe Barettler,

ich hatte ein ziemlich langes und ausführliches Gespräch mit meinem Arzt. Er hat mich beruhigt und hält es zurzeit für nicht notwendig, dass ich mich in einem Krankenhaus (z.B. Prof. Ell, den er kennt) erneut untersuchen lasse. Er schlägt vor, dass ich im Januar 09 eine weitere Magenspiegelung durchführen lasse und dass wir danach entscheiden, was zu tun sei.

Zum Befund: Meinen Barrett konnte er noch nicht mit bloßem Auge sehen, erkennen, d.h. mein Barrett ist noch nicht weit entwickelt. Nur der histologische Befund weist darauf hin. Eine Dysplasie ist nicht nachweisbar.

Der übrige Magen und der Zwölffingerdarm sind nicht auffällig. Die Oesöphagitis hat unverändert Grad II von vier möglichen. Einen Zwerchfellbruch hat er nicht gefunden, wohl aber den Ansatz dafür, also dass der Magen schon gegen das Zwerchfell drückt und sich eine leichte Beule ausgebildet hat.

Also er hat mich beruhigt.

Im amerikanischen Netz suche ich ein Forum wie dieses. Ich habe vor einigen Jahren wegen einer anderen Krankheit Kontakt mit dem entsprechenden amerikanischen Forum gehabt und konnte dabei sehr viel für die Behandluing meiner Krankheit lernen. Es war ein echter Gewinn. Ebenso habe ich mal für eine Freundin Kontakt mit einer amerikanischen Migräne-Selbsthilfegruppe aufgenommen und war sehr erstaunt über das im Vergleich zu deutschen Seiten hohe Niveau. Leider war ich bezüglich Barrett noch nicht fündig. Kennt jemand von Euch eine Selbsthilfegruppe - so wie unsere - in USA?

Auf einer amerikanischen Seite habe ich folgende Empfehlungen für Barrettler gefunden:
1. Bett hochbocken, und zwar 8 - 10 inches, also 20 bis 25 cm! Ich habe mein Bett gestern 5 cm hochgebockt. Es wird abgeraten, eine Höherlage mit Hilfe von Kopfkissen herzustellen, da dann der Körper in der Hüfte gebeugt und der Magen gedrückt wird.
2. 3 h vor dem Schlafengehen nichts mehr essen.
3. kein Nikotin (ich bin seit vielen Jahren Nichtraucher),
4. Reduzieren: fettige Speisen, Milch, Schokolade, Minze, Kaffee, Kohlensäure, Zitrusfrüchte und -säfte, Tomaten und Derivate, Pfeffer, Alkohol (insbes. Rotwein!!). Einige von uns - ich glaube auch Du, Flo - trinken ja fast jeden Tag Rotwein, ohne dass sie nachteilige Folgen spüren. Mir sind bis jetzt Tomaten immer gut bekommen.
5. kleine Mahlzeiten zu sich nehmen, enge Kleidung vermeiden, nach dem Essen nicht bücken.
6. Übergewicht abbauen.

Ich habe meinen Arzt gefragt, ob derartige Empfehlungen strikt eingehalten werden sollten oder ob es mehr auf das persönliche Empfinden ankomme. Er vertritt die Meinung, dass mehr die persönliche, individuelle Verträglichkeit entscheidend ist.

Auf der Seite der Mayo-Klinik habe ich gelesen, dass 0,5 % der Barrettler einen SRK ausbilden. Eigentlich nicht sehr viele. Oder ist es so gemeint, dass jährlich 0,5 % der Barrett-Erkrankten SRK realisieren? D.h. in zehn Jahren 5 %? Das wäre viel.

Aber selbst dann, wenn das Risiko, einen SRK zu bekommen, gering ist, so sind doch die Folgen katastrophal: Die Mayo Klinik behauptet, dass 90 % der wegen SRK operierten Menschen innerhalb von 5 Jahren nach der OP an dieser Krankheit sterben.

Ich habe mich vorläufig zu Folgendem entschieden: Ich werde im Januar 09 eine weitere Magenspiegelung durchführen lassen. Bis dahin nehme ich Nexium 40 mg täglich und meide von den o.g. Speisen die, auf die mir der Verzicht leicht fällt: Alkohol, Schokolade, Zitrusfrüchte, Kaffee. Ich werde sogar auf meinen so sehr geliebten Cappuccino verzichten, jedenfalls meistens. Und ich werde mein leichtes Übergewicht abbauen - 5 kg.

Ich wünsche Euch allen einen schönen Tag.

Jochen
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