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Alt 10.11.2008, 10:14
cinderella13468 cinderella13468 ist offline
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Registriert seit: 03.06.2008
Beiträge: 58
Standard AW: Alltag nach der Darm-OP

Ein liebes Hallo an alle,

ich lese schon einige Zeit eure Beiträge und habe langsam das Gefühl euch zu kennen.

Im Frühsommer habe ich auch schon einmal einen Beitrag geschrieben.Zu diesem Zeitpunkt hatte ich im Rektum einen "Knubbel" gefühlt und wie ihr euch denken könnt, einen mächtigen Schreck bekommen.
Leider erwies sich dieser "Knubbel" nicht als gutartig.Da es sich um einen Karzinoiden handelte suchte ich nach einem Forum mit Betroffenen.Diese Teile sind aber selten und so gibts eben nur auch selten einen richtigen Austausch.
Deshalb schreibe ich bei euch, wenn ich darf und hänge mich diesem Thread an.Ich weiß sonst nicht, wo ich hin soll und ich fühle mich einfach nur beschissen.

Wie gesagt mein Tumor war neuroendokrin und befand sich im Rektum.Ich habe ihn entdeckt, weil ich übergenau mit meinem Körper bin.Erst wollte mir keiner glauben, weil ich schon ca 2 Jahre vorher das Gefühl hatte, dass irgendwas nicht stimmt.
Nach zahlreichen Untersuchungen wurde ich dann operiert.Man hat eine Mukosaresektion gemacht.Die Op war sehr schonend und mir ging es richtig gut.

Der pathologische Bericht ergab pT1 , alles im Gesunden entfernt, hoch differenziert, Proliferation 1-3%, Keine Metas und laut Pet CT auch nichts in den Lymphknoten.Die konnte mir ja nicht entfernen, da ich keinen Bauchschnitt hatte.

Ich breche meine Geschichte mal schnell runter.Zwischen jeder geschriebenen Zeile könnte ich aber seitenweise schreiben.Ihr kennt das sicherlich.

Jetzt kommt mein Problem.
Ich komme mit dem Krebs nicht klar.Ich will dass alles wieder ist wie früher.Ich schlafe mit dem Gedanken Krebs ein und wache damit wieder auf.
Ich habe so Angst.Angst, dass wieder irgendwo etwas wuchert.
Das macht mich wahnsinnig.

Seit 2 Wochen habe ich Probleme mit dem Darm.Es kribbelt und drückt am Schließmuskel und ich glaube auch um die Narbe herum.
Das schürrt meine Angst gewaltig.

Ich versuche es dann mit der Logik:
- letzte Colo im Juni 08
- Narben- und Rektumkontrolle im September 08
- Pet CT im August 08
- letzte Austastung des Rektums bei Frauenarztvorsorge vor 3 Wochen

Alles war o.k.Also kann doch nichts sein.
Aber dann kommen wieder die anderen Stimmen:aber vielleicht doch.
Kennt ihr sowas???
Ich beachte jeden Pups, jeden Stuhlgang und jedes Zwicken.Das macht mich wahnsinnig.

Gerade bin ich dabei eine Kur zu beantragen.Ambulant, damit ich hier die Stellung halten kann.Ich verspreche mir da eigentlich ein wenig psychologische Unterstützung.
Ich fühle mich so allein gelassen.Ich habe keinen ärztlichen Ansprechpartner.
Wurde von Uni zu Uni geschoben.Mir fehlt eine Möglichkeit wo ich meine Seele ausschütten kann.Und meine Beschwerden ernst genommen werden.

Vielleicht bin ich einfach nur überängstlich.Seit Juni diesen Jahres hat sich mein Leben ja komplett gedreht.War alles zuviel.

Da einige von euch ja auch eine Op im Rektum hinter sich haben: kennt ihr diesen Gefühl, dass ein Druck da ist, so als müsstet ihr auf die Toilette?
Dann ein Kribbeln, manchmal auch Stechen?Wie gesagt meine Op war im Juli und ich habe nur eine kleine Narbe.

Ich kann nicht mehr.
Ach ja, ich bin 40 Jahre, verh. und habe zwei Kinder.

Vielen Dank, dass ich mein Herz ausschütten durfte.
Cinderella
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