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Alt 21.10.2003, 09:26
Gast
 
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Standard mein papa ,ein tapferer mensch

Liebe Tina!
Erst einmal wieder herzlichen Dank für deine lieben Worte! Ja, ich kenne das alles. Ich hatte 3 Monate nachdem mein Papa gestorben war meinen 30.Geburtstag. Mir steigen jetzt gleich wieder die Tränen in die Augen, wenn ich daran denke. Die Vorstellung, diesen Geburtstag ohne meinen geliebten Papa zu feiern war so schrecklich. Daher wollte ich ihn anfangs auch garnicht feiern. Aber umso näher dieser Tag rutschte, umso mehr wußte ich, dass ich gerade an diesem Tag meine Familie und meine engsten Freunde ganz besonders brauchen würde. Daher beschloss ich ganz spontan ein Fest zu machen.
Es war ein wirklich schönes Fest. Der Tag ansich war sehr traurig.
Ich bin morgens auf den Friedhof, die Tränen sind den ganzen Tag gelaufen. Bis dann nachmittags meine Mädels zum Kaffeetrinken kamen und ich abgelenkt war. Auch der Abend war sehr schön. Hab einfach ein paar Stunden abgeschaltet. Als ich dann Nachts wieder heimkam, ging es gleich weiter mit den Tränen. Zum Glück blieb eine Freundin über Nacht, so war ich dann wenigstens nicht allein.
Weihnachten bin ich letztes Jahr "geflohen". Bin weggeflogen. Wollte nichts von Weihnachten hören und wissen. Das war für mich wirklich die beste Lösung. Ein paar Tage raus, was anderes sehen und vorallem KEIN Weihnachten und was so dazugehört. Ich habe dieses Jahr zwar auch garkeine Lust auf Weihnachten, aber ich kann leider nicht weg.
Der erste Todestag fällt bei uns auf einen Sonntag. Von daher ist es gut und ich muss nicht extra freimachen. Wenn es anders wäre, hätte ich das aber gemacht, wäre mir egal.
Ich will dir keine Angst machen, oder das es dir graut. Ja, du hast Recht, wir müssen da alle durch. Und jeder durchlebt es anders. Ich hoffe und wünsche es dir, dass du es gut schaffst und ich werde gerne auf diesem Weg für dich da sein und auch dir gerne zuhören!!
Ich weiß nicht mehr genau, was ich vor einem Jahr gedacht habe, wie es wohl sein würde, so ein Jahr danach. Jetzt kann ich nur sagen (und das ist mein ganz persönliches Empfinden, es gibt viele andere die es anders fühlen und empfinden, wie ich es hier auch schon des öfteren gelesen hab) ich vermisse ihn immer mehr. Zur Zeit ist es extrem präsent. Im Laufe dieses Jahres habe ich gemerkt, so lange man "verdrängt" geht es, aber wenn es wie ein Blitz im Kopf einschlägt - dieses NIE WIEDER, dann tut es heute genauso, wenn nicht noch mehr weh. Aber, man trauert glaub ich anders. Schwer zu beschreiben. (Also, wenn die letzten Sätze etwas wirr waren - sorry!)
Denk ganz fest an dich und drück dich!!
Ganz lieben Gruß, Kira
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