Hallo Lenalotta,
ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass jeder von einer schweren Krankheit betroffene Mensch eine Kontaktaufnahme NACH Diagnosestellung anders auffasst als der nächste.
Mein Vater z.B., mit dem ich schwer zerstritten war, erlitt während einer Geschäftsreise einen Schlaganfall. Ich habe ihn noch in derselben Nacht aus Süddeutschland abgeholt und hier in NRW in die Klinik gebracht, hörte aber am nächsten Tag, dass er keinen Kontakt zu mir wünscht. Also trennten sich unsere Wege wieder.
Einige Monate später hatte er, ebenfalls unterwegs, einen Hinterwandinfarkt und ich hörte erst davon, als er über unser Wald- und Wiesenkrankenhaus in ein Kreisklinikum und von dort per Hubschrauber in eine Spezialklinik geflogen wurde - er rief meine Mama während des Flugs (!!) an und erstattete Bericht.
Ich bin auch dort wieder hingefahren und werde niemals den Blick und die Dankbarkeit und Freude in seinen Augen vergessen, während er dort total hilflos mit Luftröhrenschnitt und grad aus dem Koma erwacht lag.
Was ich damit sagen möchte ist, manche Menschen brauchen etwas länger um Hilfe zulassen zu können. Andere wiederum können es gar nicht, weil sie sich in Anbetracht der Diagnose bemitleidet fühlen und deshalb keinen Kontakt zulassen möchten.
Wenn Du aus vollem Herzen helfen und Dasein möchtest, dann gib nicht auf!! Lasse Deine Hilfe allerdings niemals zuviel oder aufdringlich werden.....es ist meiner Meinung nach ausserdem wichtig, dass man nicht die Augen vor der Realität verschließt - versuche also niemals, auf gutgelaunt zu machen, wenn Du genau weißt, dass der Betroffene auch vor seiner Diagnose recht intorvertiert war.......ich glaube aber, das brauche ich Dir nicht extra sagen
LG
Maya